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Medizin: Neuartiges Kunstherz eingepflanzt



Nach fast zwanzig Jahren haben Chirurgen wieder den Versuch gewagt, das Leben eines todgeweihten Patienten mit einem Kunstherzen zu verlängern. Anfang Juli ersetzte ein Team um Laman Gray und Robert Dowling vom Jewish Hospital in Louisville (Kentucky) in einer siebenstündigen Operation das von mehreren Infarkten vernarbte Organ eines knapp 60-jährigen Mannes durch eine nur 900 Gramm schwere mechanische Pumpe aus Titan und Plastik. "Abiocor", wie sie heißt, ist dem letztlich gescheiterten Vorgänger "Jarvik 7" weit überlegen. Kompakt genug, um einschließlich der Energieversorgung mit einem Lithium-Ionen-Akku in den Brustkorb zu passen, braucht das fast lautlos arbeitende Kunstorgan keinerlei Verbindungen nach draußen. Über eine Induktionsspule unter der Haut wird der Akku berührungslos aufgeladen. Außerdem passt ein Regelsystem die Schlagfrequenz der körperlichen Aktivität an. Nach einem Monat konnte der Patient normal essen und sich frei in der Klinik bewegen; seine Entlassung stand unmittelbar bevor. Überlebt er mehr als zwei Monate unter menschenwürdigen Bedingungen, gilt der Eingriff als Erfolg.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2001, Seite 27
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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