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Astrometrie: Gaias neueste Vermessung unserer Galaxis

Der Einfluss des Astrometriesatelliten Gaia auf die astronomische Forschung ist gewaltig: An jedem Tag werden im Durchschnitt auf der ganzen Welt rund fünf wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die zumindest teilweise auf den Ergebnissen der ESA-Mission Gaia beruhen. Nun wurde am 3. Dezember 2020 der erste Teil des dritten Gaia-Sternkatalogs veröffentlicht – mit noch mehr Sternen und noch genaueren Daten.
Gaia vor Milchstraßenpanorama

Am 19. Dezember 2013 startete die Europäische Weltraumagentur ESA den Astrometriesatelliten Gaia. Seither messen die Gaia-Instrumente die Daten von Sternen mit hoher Präzision, unter anderem ihre Position, Eigenbewegung, Entfernung, Helligkeit und Farbe. Im Jahr 2018 wurde Gaias zweiter Sternkatalog, der Gaia Data Release 2 (DR2), veröffentlicht, der die Messgrößen von 1,3 Milliarden Sternen enthält. Schon von diesen Daten haben praktisch alle Gebiete der Astrophysik profitiert. Vor allem wurde unser Bild über die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Milchstraßensystems durch die Gaia-Daten erheblich bereichert. So wissen wir jetzt, dass die dicke Scheibe und der innere Halo des Milchstraßensystems erst durch eine Kollision mit einer anderen Galaxie (genannt Gaia-Enceladus) vor etwa zehn Milliarden Jahren entstanden sind.

Auch andere Wechselwirkungen unserer Galaxis mit kleinen Zwerggalaxien haben ihre Spuren in Gaias Positions- und Bewegungsdaten der Sterne hinterlassen. Es finden sich sogar Hinweise darauf, dass die Geburt unserer Sonne unter anderem durch eine verstärkte Sternentstehungsrate bei der letzten nahen Begegnung mit der Sagittarius-Zwerggalaxie verursacht wurde. Und schließlich wissen wir jetzt viel genauer, wie stark die Milchstraßen­ebene verbogen wurde, vermutlich ebenfalls durch die Sagittarius-Galaxie.

Extreme Präzision

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