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Blick in die Forschung: Im Bild: Neue Gaia-Bilder unserer Galaxis

Neue Gaia-Bilder unserer Galaxis

Im Juni 2022 veröffentlichte das Team des europäischen Astrometriesatelliten Gaia den dritten Datenkatalog. Hier visualisierte es einen Teil dieser Messgrößen. Dabei wurde der gesamte, von der Erde aus sichtbare Himmel auf die Fläche einer Ellipse projiziert. Das Zentrum unserer Galaxis befindet sich jeweils genau in der Mitte der ellipsenförmigen Karte. Das Band der Milchstraße – Sterne, Gas und Staub in der Ebene unserer Spiralgalaxie – verläuft mittig von links nach rechts und teilt die Ellipse in zwei Hälften.

Wir sehen nun links oben die Radialgeschwindigkeit, also die Geschwindigkeit von Objekten – meistens Sternen – in Blickrichtung. Der Farbcode bedeutet, dass dunkle Bereiche auf uns zu kommen und sich helle von uns entfernen. Astronomisch lässt sich das über den Dopplereffekt messen. Letztlich erkennen wir darin die Rotation unserer Galaxis. Extragalaktische Objekte wie die Magellanschen Wolken treten innerhalb der Karte rechts unten als markante helle Flecken hervor, weil sie sich von uns wegbewegen. Der schwarze Punkt links von den Wolken ist der Kugelsternhaufen  47  Tucanae, der Teil des Milchstraßensystems ist und sich uns nähert.

Gaia produzierte auch eine Staubkarte. Dieses Material befindet sich zwischen den Sternen und ist recht kalt. Die Dichte des Staubs nimmt in der Kolorierung von blau über grün, gelb und rot nach schwarz zu. Wie schon lange bekannt ist, konzentrieren sich Gas und Staub in der galaktischen Ebene. Links unten ist das Geschwindigkeitsfeld von rund 26 Millionen Sternen gezeigt. Blaue Bereiche kommen auf uns zu, wohingegen sich rote Zonen von uns entfernen. Die Linien geben die Eigenbewegung der Gestirne am Himmel wieder. Die feinkörnige Ellipse rechts unten stellt eine chemische Karte der Sterne dar. Farbcodiert ist der stellare Metallgehalt (Metallizität): Rote Punkte stehen für Sterne, die mehr »Metalle« – gemeint sind chemische Elemente jenseits von Helium – enthalten. Sie konzentrieren sich ebenfalls im Band der Milchstraße nahe dem Zentrum unserer Galaxis.

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