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Editorial: Neue Instrumente im All

Andreas Müller

Liebe Leserin, lieber Leser,

Was wäre die Grundlagenforschung ohne Raumsonden und Weltraumteleskope? In SuW 5/20 feierten wir noch 30 Jahre Hubble und in SuW 6/20 MASCOTs grandiose Landung auf dem Asteroiden Ryugu. In diesem Heft geht es um das Weltraumteleskop Euclid (S. 26), welches ab dem Jahr 2022 das Geheimnis der kosmischen Beschleunigung lüften soll. Liegt dies an einer Form Dunkler Energie – wenn ja, an welcher?

Außerdem präsentieren wir die Raumsonde Solar Orbiter, die sich unsere Sonne aus der Nähe anschauen wird (S. 34). Das für dieses Erkunden notwendige Instrumentarium ist teuer, erst recht, wenn es ins Weltall befördert werden und dort zuverlässig jahrelang funktionieren muss. Als theoretischer Physiker kann ich mich vor so viel Ingenieurskunst der experimentell arbeitenden Kolleginnen und Kollegen nur verneigen. Solche Vorhaben sind erst seit gut 60 Jahren möglich, nachdem die ersten Raketen die Messgeräte, Sonden und Teleskope in ungeahnte Distanzen bringen konnten.

Weiterhin möchten wir Sie zu Beobachtungen ermuntern, die mit der Arbeit eines Berufsastronomen vergleichbar sind. Ab S. 72 stellen wir Ihnen Methoden vor, um Galaxien in verschiedenen Spektralbereichen zu erforschen. Ohne spezielle Ausrüstung können Sie in diesem Monat zwei besondere Himmelsereignisse verfolgen: Die beiden Gasriesen Jupiter und Saturn stehen der Sonne direkt gegenüber. In dieser Oppositionsstellung werden sie auffallend hell (S. 66). Halten Sie das Schauspiel gerne fest und schicken Sie uns Ihr Leserbild unter www.spektrum.de/leserbilder/astronomie/.

Alles, was ich hier nicht erwähne, ist nicht minder interessant. Ich will Ihnen jedoch die Überraschung nicht verderben.

Husch ins Heft! Ihr
Andreas Müller

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Sterne und Weltraum – Überlebt – Messier 54 – Relikt einer Kollision mit unserer Galaxis

Ein Amateurastronom hat auf der Basis eigener Beobachtungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse den Kugelsternhaufen Messier 54 untersucht, der sich optisch in der Nähe des Milchstraßenzentrums befindet. Er entpuppt sich als fernes extragalaktisches Relikt: Der Haufen ist ein Überbleibsel einer Zwerggalaxie, die mehrfach das Zentrum unserer Galaxis umläuft und dabei zerstört wird. Außerdem berichten wir über die vierjährige Marsmission der NASA-Sonde InSight, die dort unter anderem den Wärmefluss im Boden messen sollte. Weiter werfen wir einen Blick auf Forschungsansätze zur Hawking-Strahlung, nach denen unser Universum schneller als gedacht zerfallen könnte und stellen ein Projekt der Südtiroler Schülergruppe »astrocusanus« vor, die mit einem leistungsstarken Teleskop auf die Suche nach lichtschwachen Kleinkörpern geht.

Spektrum Kompakt – Dunkle Energie - Auf Spurensuche im All

Trotz der atemberaubenden Bilder aus der Euclid-Mission und zahlreichen Messdaten steckt der Kosmos immer noch voller Geheimnisse. Das Zentrum vieler Fragen ist die Dunkle Energie. Wird sie schwächer oder bleibt sie konstant? Und könnte sie aus dem Inneren von Schwarzen Löchern stammen?

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