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Medienpsychologie: Der nette Killer von nebenan

Mörder, Drogendealer, Mafiabosse: Zwielichtige, aber sympathische Hauptfiguren in TV-Serien haben Konjunktur. Was fasziniert uns an den Schurken?
Zeichnung des Anti-Helden "Walter White" aus der Serie "Breaking Bad"

Was haben "Polizeiruf 110", "James Bond" und "Star Wars" gemeinsam? Sie alle erzählen Geschichten, die nach einem einfachen Prinzip funktionieren: hier die Helden, die auf der Seite des Gesetzes für Gerechtigkeit kämpfen. Dort die Bösen, denen sie das Handwerk legen wollen – am Ende meist mit Erfolg. Weit weniger einfach ist das allerdings bei vielen neueren, sehr populären Serien wie "Die ­Sopranos", "Breaking Bad" oder "Dexter". Darin gibt es keinen eindeutigen Unterschied mehr zwischen Gut und Böse. Ihre "Helden" wie Tony Soprano, Walter White und Dexter Morgan stehen selbst weit außerhalb des Gesetzes: Sie sind Mafiabosse, Drogendealer oder Serienmörder.

Der große Erfolg von Geschichten, in denen diese so genannten "moralisch ambivalenten Charaktere" die Hauptrolle spielen, zeigt, dass Zuschauer solche Figuren offensichtlich ebenso attraktiv und unterhaltsam finden wie althergebrachte, moralisch integre Protagonisten. Warum ist das so? Und welche Wirkung hat es auf Zuschauer, wenn sie mit einem Bösewicht mitfiebern? ...

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Quellen

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Krakowiak, K. M., Oliver, M. B.: When Good Characters Do Bad Things: Examining the Effect of Moral Ambiguity on Enjoyment. In: Journal of Communication 62, S. 117-135, 2012


Krakowiak, K. M., Tsay-Vogel, M.: What Makes Characters’ Bad Behaviors Acceptable? The Effects of Character Motivation and Outcome on Perceptions, Character Liking, and Moral Disengagement. In: Mass Communication and Society 16, S. 179-199, 2013


Krakowiak, K. M., Tsay-Vogel, M.: The Dual Role of Morally Ambiguous Characters: Examining the Effect of Morality Salience on Narrative Responses. In: Human Communication Research 41, S. 390-411, 2015


Lewis, R. J. et al.: Testing a Dual-Process Model of Media Enjoyment and Appreciation. In: Journal of Communication 64, S. 397-416, 2014


Raney, A. A.: Expanding Disposition Theory: Reconsidering Character Liking, Moral Evaluations, and Enjoyment. In: Communication Theory 14, S. 348-369, 2004


Raney, A. A., Janicke, S. H.: How We Enjoy and why We Seek out Morally Complex Characters in Media Entertainment. In: Tamborini, R. (Hg.): Electronic Media Research Series: Media and the Moral Mind. Routledge, London 2013, S. 152-169


Schlütz, D. et al.: Mein Freund, der Serienkiller: Fan-Beziehungen zum Hauptcharakter der Fernsehserie Dexter. In: Eichner, S. et al. (Hg.): Transnationale Serienkultur. Springer, Wiesbaden 2013, S. 367-380


Trepte, S., Reinecke, L.: Medienpsychologie. Kohlhammer, Stuttgart 2013


Zillmann, D.: The Psychology of Suspense in Dramatic Exposition. In: Vorderer, P. et al. (Hg.): Suspense. Conceptualizations, Theoretical Analyses, and Empirical Explorations. Erlbaum, Mahwah 1996, S. 199-232


Zillmann, D., Bryant, J.: Affect, Mood, and Emotion as Determinants of Selective Exposure. In: Zillmann, D., Bryant, J. (Hg.): Selective Exposure to Communication. Erlbaum, Hillsdale 1985, S. 157-190


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