Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Ästhetik : Warum uns gefällt, was uns gefällt

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. In vielen Fällen folgt unser Ästhetikempfinden aber dennoch ganz bestimmten Mustern.
Schuhe im Regal

Sprichwörter wie »Der Schein trügt« oder »Es ist nicht alles Gold, was glänzt« warnen uns davor, uns von ästhetischen Kriterien leiten zu lassen. Doch genau das tun wir jeden Tag. Oder warum haben Sie ausgerechnet die Schuhe oder Hose gekauft, die Sie gerade tragen? Selbst bei der Entscheidung, welche der zig verschiedenen Sorten Schokokekse im Supermarkt in unserem Einkaufswagen landet, spielt das Ästhetikempfinden eine gewisse Rolle.

Im Kern geht es bei Ästhetik um Schönheit. Über diese haben sich schon die großen Philosophen der Antike Plato, Aristoteles und Sokrates den Kopf zerbrochen. Jahrtausende später begründete der deutsche Philosoph Alexander Baumgarten (1714–1762) die Ästhetik als Wissenschaft der sinnlichen Erkenntnis. Heute definiert sie der Duden als die »Wissenschaft, Lehre vom Schönen«. In Verzückung versetzen uns dabei nicht nur Gemälde, Musikstücke oder Gedichte – auch wenn sich viele Forscher, die sich mit dem Thema befassen, vor allem für unsere Wahrnehmung von Kunst interessieren. Den Geschmack eines Bonbons oder das Gefühl beim Streicheln eines flauschigen Teddybärs können wir ebenfalls als schön empfinden, wie Studien zeigen …

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Erreger, der den »goldenen Tod« bringt

Das Feuerbakterium wütet in Italien. Es hat unzählige Olivenbäume auf dem Gewissen und macht nun auch Mandeln, Kaffee und Eichen zu schaffen. Wirtschaft und Kultur haben bereits großen Schaden genommen. Experten suchen nach Mitteln, um das Bakterium zu stoppen.

Spektrum - Die Woche – Warum bekommen so viele junge Menschen Krebs?

Krebs ist längst kein Altersleiden mehr. Die Zahl der Krebsdiagnosen bei jungen Menschen nimmt seit Jahren zu. Welche Gründe gibt es dafür? Wie weit ist die Forschung? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Mit welchen Strategien es die Käfer schafften, so artenreich zu werden.

Spektrum der Wissenschaft – Formen der Mathematik

Die Mathematik ist ein erstaunlich vielfältiges Fach und zeigt sich in den verschiedensten Formen: Lesen Sie von den bunten Fraktalen der Mandelbrotmenge, einer Einstein-Kachel, die den Boden mit erstaunlichen, lückenlosen Mustern versieht oder den Falten eines zerknitterten Papiers. Diese unterschiedlichen Strukturen bergen spannende mathematische Eigenschaften, die Fachleute in den letzten Jahren entdeckt und zum Staunen gebracht haben. Darüber hinaus stellen wir die Frage, warum Kieselsteine oval sind und zeigen Ihnen, nach welchen Regeln die faszinierenden Sandzeichnungen auf dem südpazifischen Archipel Vanuatu entstehen.

  • Quellen

Bar, M., Neta, M.: Humans prefer curved visual objects.  Psychological science, 17(8), 2006

Bertamini, M., Palumbo, L. et al.: Do observers like curvature or do they dislike angularity?British Journal of Psychology, 107, 2016

Brielmann, A. A., Pelli, D. G.: Beauty requires thought. Current Biology, 27(10), 2017

Brielmann, A. A., Pelli, D. G.: Aesthetics. Current Biology, 28(16), 2018

Brielmann, A. A. et al.: Beauty at a glance: The feeling of beauty and the amplitude of pleasure are independent of stimulus duration. Journal of vision, 17(14), 2017

Brown, S. et al.: Naturalizing aesthetics: brain areas for aesthetic appraisal across sensory modalities. Neuroimage, 58(1), 2011

Di Dio, C. et al.: The golden beauty: brain response to classical and renaissance sculptures. PloS one, 2(11), 2007

Höfel, L., Jacobsen, T.: Electrophysiological indices of processing aesthetics: Spontaneous or intentional processes?Psychophysiology, 65(1), 2007

Jacobsen, T. et al.: Brain correlates of aesthetic judgment of beauty. Neuroimage, 29(1), 2006

Kawabata, H., Zeki, S.: Neural correlates of beauty. Journal of neurophysiology, 91, 2004

Leder, H. et al.: Symmetry is not a universal law of beauty. Empirical Studies of the Arts 37, 2018

Palmer, S. E. et al.: Visual aesthetics and human preference. Annual review of psychology, 64, 2013

Palmer S. E., Schloss K. B.: An ecological valence theory of human color preference. PNAS 107, 2010

Reber, R. et al.: Processing fluency and aesthetic pleasure: Is beauty in the perceiver's processing experience?Personality and social psychology review, 8(4), 2004

Rhodes, G.: The evolutionary psychology of facial beauty.. Annu. Rev. Psychol. 57, 2006

Vessel E. A. et al.: Stronger shared taste for natural aesthetic domains than for artifacts of human culture. Cognition 179, 2018

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.