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Neuro-Gadgets: Hightech für Selbstoptimierer

Hirntraining fürs Wohnzimmer erobert den Markt: Mit Hilfe von Neurofeedback und elektrischer Stimulation sollen wir konzentrierter, entspannter und besser gelaunt werden. Doch Hirnforscher würden diese Geräte nicht selbst benutzen.
Neurogadget

"Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit." Ich wiederhole das Wort wieder und wieder in meinem Kopf. Gleichzeitig schaue ich auf den Computerbildschirm vor mir, meinen Aufmerksamkeitswert fest im Blick, der als Balken grafisch dargestellt ist. Bloß mit der Kraft meiner Gedanken versuche ich, ein darüber befindliches Fass hefti­ger zum Brennen zu bringen. Je aufmerksamer ich bin, desto schneller brennt das Fass leer – das einzige Ziel des simplen Spiels.

Nein, ich bin nicht unter die Jedi-Meister gegangen. Ganz profan werden für das Spiel meine Hirnwellen ausgelesen. Ich sitze auch nicht im Labor eines Forschers mit zig Elektroden am Schädel, sondern bequem zu Hause. Ausgerüstet bin ich lediglich mit dem Gerät MindWave der US-amerikanischen Firma NeuroSky. Das 90 Gramm schwere Headset besteht aus einem Kopfbügel, einem Ohrclip und einem Sensorarm mit der EEG-Elektrode. Sie wird mittig auf der Stirn platziert. MindWave misst nach Angaben des Herstellers Hirnwellen unterschiedlicher Frequenzen, die mit verschiedenen Bewusstseinszuständen einhergehen.

In den vergangenen Jahren ist eine Reihe von Geräten auf den Markt gekommen, mit denen man vermeintlich ganz einfach zu Hause sein Gehirn auf Trab bringen kann – per Neurofeedback oder Hirnstimulation. Im umgangssprachlichen Englisch wird diese Art der Selbstoptimierung als "Neurohacking" bezeichnet. Darin klingt etwas Verbotenes, möglicherweise Riskantes an, als dringe man in Bereiche vor, die Unbefugten aus gutem Grund unzugänglich sind. Aber was ist dran an diesem Trend? Halten die Geräte, was ihre Hersteller versprechen? Wie steht es tatsächlich um Risiken und Nebenwirkungen? ...

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  • Quellen

Davis, N. J., van Koningsbruggen, M. G.:"Non-Invasive" Brain Stimulation is not Non-Invasive. In: Frontiers in Systems Neuroscience 7, Nr. 76, 2013

Doppelmayr, M., Weber, E.:Effects of SMR and Theta/Beta Neurofeedback on Reaction Times, Spatial Abilities, and Creativity. In: Journal of Neurotherapy 15, S. 115-129, 2011

Fitz, N. S, Reiner P. B.:The Challenge of Crafting Policy for Do-It-Yourself Brain Stimulation. In: Journal of Medical Ethics 41, S. 410-412, 2015

Iuculano, T., Kadosh, R. C.:The Mental Cost of Cognitive Enhancement, In: Journal of Neuroscience 33, S. 4482­-4486, 2013

Shirota, Y. et al.:Neuroscientists Do Not Use Non-invasive Brain Stimulation on Themselves for Neural Enhancement. In: Brain Stimulation 7, S. 618-619, 2014

Vernon, D. et al.:Alpha Neurofeedback Training for Performance Enhancement: Reviewing the Methodology. In: Journal of Neurotherapy 13, S. 214-227, 2009

Waschbusch, D. und Waxmonsky, J.: Empirically Supported, Promising, and Unsupported Treatments for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. In: Science and Pseudoscience in Clinical Psychology. Guilford Press, New York, 2014.

Zoefel, B.: Neurofeedback Training of the Upper Alpha Frequency Band in EEG Improves Cognitive Performance. In: NeuroImage 54, S. 1427-1431, 2011

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