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Kreativität: Das kreative Selbst

Der berühmte Neurologe Oliver Sacks starb 2015 im Alter von 82 Jahren. Nun erscheint das letzte von ihm selbst konzipierte Werk. In dem hier exklusiv vorab veröffentlichten Auszug aus der deutschen Ausgabe "Der Strom des Bewusstseins" widmet sich der Meister der medizinischen Fallgeschichte der faszinierenden menschlichen Fähigkeit, Neues zu schaffen.
Drei Gehirne, in den Farben rot, gelb und grün, sind jeweils von einem Kreis umschlossen.

Alle Kinder spielen leidenschaftlich gern, wobei sie teils Bekanntes wiederholen und nachahmen, teils Neues erfinden und erkunden. Vertrautes wie Ungewöhnliches fasziniert sie gleichermaßen – das, was bekannt und gefahrlos ist, gibt ihnen Sicherheit und Halt, und Neues, das sie noch nie erlebt haben, erforschen sie. Kinder haben ein elementares Verlangen nach Wissen und Verstehen, sie brauchen geistige Nahrung und Anregung. Zum Entdecken oder Spielen müssen wir sie nicht auffordern oder "motivieren", denn Spielen ist – wie alle kreativen oder "proto-kreativen" Tätigkeiten – intrinsische Lust, reines Vergnügen.

Am Fantasiespiel sind sowohl innovative wie nach­ahmende Impulse beteiligt. Dabei werden oft Spielzeuge, Puppen oder kleine Nachbildungen realer Objekte benutzt, um neue Konstellationen darzustellen oder bereits bekannte zu wiederholen. Kinder lieben Geschichten, wobei sie sich diese nicht nur von anderen erzählen lassen, sondern sich auch selbst welche ausdenken. Geschichtenerzählen und Mythenbildung sind fundamentale menschliche Tätigkeiten, uralte Strategien, um die Welt zu verstehen ...

(Buchauszug von "Der Strom des Bewusstseins" von Oliver Sacks)

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  • Literaturtipps

Literaturtipps

Sacks, O.: On the Move: Mein Leben. Rowohlt, Berlin 2015
Die packende Biografie eines außergewöhnlichen Mediziners und Autors

Sacks, O.: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Rowohlt, Berlin 1990
Ein Klassiker: Oliver Sacks berichtet von Fällen aus seiner Praxis​.

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