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Schlichting!: Schönheit im Auge des Betrachters

Manche farbenprächtige Erscheinung lässt sich nur beschreiben, jedoch nicht direkt fotografieren – denn sie entsteht erst in unserem Sehorgan selbst.

Als ich vor einiger Zeit mit noch künstlich geweiteten Pupillen von einer Untersuchung beim Augenarzt kam, blendeten mich helle Lichtquellen fast schmerzlich. Der einzige Trost in dieser Situation war die Schönheit eines hellen Lichthofs mit einem regenbogenartigen Band um sie herum. So etwas war mir bislang nur im Dunkeln beim Blick auf ferne Leuchtpunkte begegnet.

Die seltsame Erscheinung unterscheidet sich von den bekannten farbigen Ringen, die man zuweilen sieht, wenn man durch eine beschlagene Fensterscheibe eine Laterne betrachtet. Dieses Phänomen verursachen winzige Wassertröpfchen zwischen Lampe und Auge, die das Licht beugen. Auch beim Blick durch dünne Schleierwolken auf Sonne und Mond können solche Farbkreise auftauchen, die Koronen heißen.

Hier allerdings füllte der farbige Hof die ganze Fläche um ein helles Zentrum. Es befand sich auch nichts zwischen Lichtquelle und Auge, was ich für den Effekt hätte verantwortlich machen können. Das zeigte ein einfacher Trick: Ich blickte mit einem Auge auf die ferne Laterne und blendete sie – nicht aber den verbleibenden Teil des umgebenden Lichthofs – mit dem Finger meines ausgetreckten Arms aus. Sobald das eigentliche Leuchten abgedeckt war, verschwand schlagartig auch der Regenbogenkranz. Das Phänomen musste also etwas sein, was mit meinen Augen zu tun hatte und was nur bei weit geöffneten Pupillen auftritt. ...

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  • Quelle

Van den Berg, T. et al.: The Ciliary Corona: Physical Model and Simulation of the Fine Needles Radiating from Point Light Sources. In: Investigative Ophthalmology & Visual Science 46, S. 2627 - 2632, 2005

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