Optogenetik: "Licht ist besser"
Grundlagenforschung verläuft nicht immer geradlinig. Wissenschaftler gewinnen unerwartete Erkenntnisse, die sich auf ganz anderen Gebieten als nützlich erweisen. Als Peter Hegemann untersuchte, wie Algen auf Licht reagieren, war nicht absehbar, dass er damit Hirnforschern ein völlig neues Werkzeug an die Hand gab: Mittels Optogenetik lassen sich einzelne Nervenzellen gezielt steuern. Die Technik erlaubt nicht nur Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns, sondern weckt auch Hoffnung auf neue Therapien. Eine neurowissenschaftliche Spurensuche.
Herr Professor Hegemann, Sie haben sich ursprünglich mit Algen beschäftigt. Was haben die mit Hirnforschung zu tun?
Erst einmal natürlich wenig. Meine Verbindung zur Hirnforschung begann nach meiner Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Mein Doktorvater Dieter Oesterhelt sagte damals: Wer bei mir arbeitet, muss etwas machen, was von meiner eigenen Forschung möglichst weit weg ist. Es sollte nur etwas mit Fotobiologie zu tun haben, und da bot es sich an, einem Bericht des Physikers Kenneth Forster nachzugehen. Er hatte behauptet, dass Rhodopsine, also Fotorezeptoren, die denen in unseren Augen ähneln, auch bei Algen vorkommen ...
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