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Organe im Zeitverzug



Neben der zentralen inneren Uhr im Gehirn haben Säugetiere auch in anderen Organen Taktgeber, die zeitabhängige Körperfunktionen regulieren. Nach einer Zeitverschiebung pendeln sich diese Uhren allerdings nur schleppend und nicht einheitlich wieder ein. Das haben Forscher aus Japan und den USA jüngst gezeigt. In Ver-suchen mit Ratten koppelten sie an den Schalter für ein Uhren-Gen eine chemische Reaktion und verfolgten da-rüber das "Ticken" in Lunge, Leber und Skelettmuskeln. Wenn sie eine künstliche Zeitverschiebung vorgaben, passte sich nur die Zentraluhr schnell den veränderten Bedingungen an. Dagegen brauchten Lunge und Muskeln sechs Aktivitätszyklen, um den neuen Rhythmus zu finden – die Leber sogar 16. Außerdem fanden die Forscher, dass ein Vorstellen der Zeit, ähnlich einem Transatlantikflug von West nach Ost, für Muskeln und Lunge schwerer zu verkraften war. Möglicherweise hängt damit zusammen, dass der Jet-Lag bei Flügen gegen die Uhr im Allgemeinen ausgeprägter ist. (Science, Bd. 288, S. 682)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 2000, Seite 27
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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