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Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften: Organisationsformen jenseits des Marktes
Für Untersuchungen zu der Frage, welche Mechanismen verschiedenartige Institutionen
und Organisationsformen entstehen lassen, wurde Elinor Ostrom und Oliver E. Williamson
der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen.
Auf den ersten Blick mag man sich
wundern, weshalb der Nobelpreis
gemeinschaftlich an zwei Wissenschaftler
mit ganz verschiedenen Forschungsmethoden
und -gegenständen ging. Oliver E. Williamson von der University of California
in Berkeley argumentiert rein
theoretisch und beschäftigt sich vor
allem mit Unternehmen. Elinor Ostrom
von der Indiana University in Bloomington
analysiert dagegen auf empirischer Basis die Selbstorganisation bei gemeinschaftlich
genutzten Ressourcen.
Dennoch gibt es verbindende Elemente zwischen den Arbeiten beider Laureaten. So betrachten sie übereinstimmend Situationen, in denen freie Märkte versagen, sehen aber die Lösung nicht im Eingreifen des Staats. Ihr Interesse gilt vielmehr der zur Mikroökonomik zählenden Frage, wie aus dem Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte auf natürliche Weise Institutionen – auch im Sinn von Regularien oder Steuerungsmechanismen – erwachsen. Dabei nutzen sie interdisziplinäre Ansätze und gehen nicht wie die meisten Wirtschaftswissenschaftler vom Idealbild des Homo oeconomicus aus, dem Egoisten, der stets nur nach dem größtmöglichen eignen Vorteil strebt.
Elinor Ostrom erhält den Preis für ihre Untersuchungen zu Gemeingütern, nach einem alten Begriff für die Gemeindeflur oft auch Allmende genannt. Damit sind zum einen gemeinschaftlich genutzte natürliche Ressourcen wie Almweiden oder Fischbestände gemeint. Zum anderen zählen dazu aber auch vom Menschen geschaffene Institutionen, von denen die Allgemeinheit profitiert, wie die Polizei, das Internet oder die Teeküche im Büro. Der US-Ökologe Garrett J. Hardin beklagte 1968, dass die übermäßige Ausbeutung von Umweltgemeingütern weltweit zunehme, und sprach in diesem Zusammenhang von der "Tragik der Allmende"...
Dennoch gibt es verbindende Elemente zwischen den Arbeiten beider Laureaten. So betrachten sie übereinstimmend Situationen, in denen freie Märkte versagen, sehen aber die Lösung nicht im Eingreifen des Staats. Ihr Interesse gilt vielmehr der zur Mikroökonomik zählenden Frage, wie aus dem Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte auf natürliche Weise Institutionen – auch im Sinn von Regularien oder Steuerungsmechanismen – erwachsen. Dabei nutzen sie interdisziplinäre Ansätze und gehen nicht wie die meisten Wirtschaftswissenschaftler vom Idealbild des Homo oeconomicus aus, dem Egoisten, der stets nur nach dem größtmöglichen eignen Vorteil strebt.
Elinor Ostrom erhält den Preis für ihre Untersuchungen zu Gemeingütern, nach einem alten Begriff für die Gemeindeflur oft auch Allmende genannt. Damit sind zum einen gemeinschaftlich genutzte natürliche Ressourcen wie Almweiden oder Fischbestände gemeint. Zum anderen zählen dazu aber auch vom Menschen geschaffene Institutionen, von denen die Allgemeinheit profitiert, wie die Polizei, das Internet oder die Teeküche im Büro. Der US-Ökologe Garrett J. Hardin beklagte 1968, dass die übermäßige Ausbeutung von Umweltgemeingütern weltweit zunehme, und sprach in diesem Zusammenhang von der "Tragik der Allmende"...
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