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Krebstherapie: Phantom "Chemobrain"

Gedächtnislücken, mangelnde Konzentration oder Probleme beim Planen und Organi­sieren – viele Krebspatienten fürchten dauerhafte kognitive Einschränkungen nach einer Chemotherapie. Die Psychoonkologin Kerstin Hermelink und die Neuropsychologin Karin Münzel geben auf Basis neuester Studien jedoch Entwarnung: In den meisten Fällen schwächt eine Behandlung mit Zyto­statika die geistigen ­Fähigkeiten allenfalls vorübergehend.
Ausgeliefert?
Diagnose: Krebs. Der Albtraum, der so beginnt, geht immer häufiger gut aus. Denn eine Reihe von Tumorerkrankungen können Mediziner heute früh erkennen und erfolgreich behandeln. So werden Karzinome in der Brust – die mit Abstand häufigsten bösartigen Gewebeveränderungen bei Frauen – in der Mehrzahl der Fälle dauerhaft zum Verschwinden gebracht. Auch die Genesungschancen bei einigen anderen Tumorarten steigen seit Jahren. Onkologen können daher immer mehr Patienten nach einer Zeit intensiver, meist belastender Therapien mit guter Prognose entlassen.
Die Betroffenen erwarten häufig, dass sie schnell in ihr gewohntes Leben zurückfinden und ihre Rollen in Familie und Beruf wieder voll ausfüllen können – genau so wie vor der Erkrankung. Vielen gelingt das aber nicht, selbst dann nicht, wenn ihre körperliche Leistungsfähigkeit längst wiederhergestellt ist. Diese Patienten berichten, dass sie sich schlechter konzentrieren und sich weniger merken können als früher. Oft brauchen sie auch länger, um ein Problem zu erfassen, oder ihnen unterlaufen Fehler, die einst undenkbar gewesen wären. Manche berichten zudem über besondere Mühe beim Planen und Organisieren alltäglicher Aufgaben. Wie kommt es zu solchen Beeinträchtigungen nach einer Krebserkrankung?
Ganz oben auf der Liste möglicher Ursachen steht aus Sicht der Betroffenen die Chemotherapie, die Behandlung mit Zytostatika ...

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Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigen Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Pauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Gehirn&Geist – Multiple Persönlichkeit: Was hinter der dissoziativen Identitätsstörung steckt

Manche Menschen scheinen verschiedene Ichs in sich zu tragen, die im Wechsel die Kontrolle über den Körper übernehmen – mit jeweils eigenem Alter, Namen und Geschlecht. Unsere Experten, die zu dissoziativen Phänomenen forschen, stellen die wichtigsten Fakten zur »Multiplen Persönlichkeit« vor. Ergänzend dazu geht die Psychologin Amelie Möhring-Geisler der Frage nach, ob rituelle Gewalt in der Kindheit gezielt Persönlichkeitsspaltungen herbeiführt. In dieser Ausgabe beginnt zudem eine neue Artikelserie zum Thema »Long Covid und ME/CFS«. Im Interview spricht Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité über Ursachen von ME/CFS, den Versorgungsmangel in Deutschland und Hoffnung auf Medikamente. Darüber hinaus berichten wir über das Glücksparadox, das besagt: Je mehr wir dem Glück hinterherjagen, desto weiter entfernt es sich. Wir stellen das Thema psychotherapeutische Patientenverfügung vor, die im psychischen Krisenfall eine große Hilfe sein kann, sowie die noch immer rätselhafte Schmerzerkrankung Fibromyalgie, über deren Ursachen noch viel spekuliert wird.

Spektrum edition – Sprache

In dieser »edition« behandeln wir das Thema Sprache von den Wurzeln bis hin zur Entschlüsselung von tierischer Kommunikation mit KI. Wie klingt eine Sprache, die fast niemand kennt? Denken Menschen anders, wenn sie anders sprechen? Und was verrät der Klang einer Sprache über unsere Wahrnehmung?

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