Welt der Wissenschaft - Kometenforschung: Philaes Abenteuer oder: Die Landung auf einem Kometenkern
Es war ein trüber, aber trockener Novembermorgen, als ich am 12. November 2014 im Europäischen Raumfahrt-Operationszentrum ESOC im hessischen Darmstadt eintraf. Die Stimmung dort war geprägt von einer freudig gespannten Erwartung und der Hoffnung, an diesem Tag wirklich etwas Einzigartiges erleben zu dürfen. Das Raumfahrtzentrum war schon am frühen Morgen gut besucht: Rund 700 geladene Gäste und Journalisten wollten die Landung der Tochtersonde Philae live verfolgen. Die Straßen zwischen den einzelnen Gebäuden blockierte eine Armada von TV-Übertragungswagen aus vielen Teilen Europas und darüber hinaus. Das weltweite Interesse an der Landung von Philae war offensichtlich riesig.
Gegen 10 Uhr morgens stand das erste Highlight des Tages bevor, die Abtrennung der Tochtersonde Philae von ihrer Muttersonde Rosetta. Um 10:03 Uhr (alle Zeiten sind in MEZ und geben die Erdankunftszeit der Funksignale von Rosetta an) trafen die Messwerte ein, welche die erfolgreiche Durchführung des Freisetzens bestätigten. Dies begrüßten die Anwesenden im ESOC mit großem Jubel. Tatsächlich hatte sich Philae schon um 9:35 Uhr von Rosetta gelöst, denn die Lichtlaufzeit der Signale vom Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko betrug an diesem Tag 28 Minuten und 20 Sekunden. Von Rosetta und ihrem Schweifstern trennten uns an diesem Tag 511 Millionen Kilometer, das entspricht dem 3,4-fachen Abstand Erde-Sonne.
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