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Klimaforschung: Polarer Eisschild legt zu



Trotz Erderwärmung nimmt der Eispanzer am Südpol offenbar nicht ab, sondern wächst sogar – zumindest im westlichen Teil der Antarktis. Das berichten Ian Joughin vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Kalifornien und Slawek Tulaczyk von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. Die Forscher werteten Satellitendaten zur Fließgeschwindigkeit des Eises aus, die mit radarinterferometrischen Methoden ermittelt wurden. Dabei ergab sich ein Eiszuwachs von fast 27 Milliarden Tonnen pro Jahr – in deutlichem Gegensatz zu früheren Schätzungen, wonach die Westantarktis jährlich etwa 21 Milliarden Tonnen Eis verlieren soll; innerhalb der nächsten Jahrhunderte würde dies den Meeresspiegel um fünf bis sechs Meter steigen lassen – mit katastrophalen Auswirkungen für die Küstenregionen. "In den letzten paar tausend Jahren hat sich der Eisschild zurückgezogen", so Joughin, "aber wir denken, dass nun das Ende dieses Rückzugs gekommen ist." Gleichzeitig gibt er aber zu bedenken, dass dies keinesfalls ein Entwarnungssignal in Bezug auf die globale Erwärmung sei. (Science, Bd. 295, S. 476)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 3 / 2002, Seite 51
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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