Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Prognosen: Das Neuro-Orakel

Ob spätere Lernerfolge oder Ernährungsvorlieben: Mit Hirnscans wollen Forscher unsere Leistungen und Verhaltensweisen individuell vorhersagen.
Kind im MRT

Noras und Marlenes erster Schultag steht vor der Tür. Doch bevor die beiden Kindergartenfreundinnen ihr neues Leben als Abc-Schützen beginnen, steht erst einmal eine Routineun­tersuchung im Kernspintomografen auf dem Programm. Ihre Hirnaktivität wird gemessen, während sie auf einem Bildschirm verschiedene Wörter präsentiert bekommen. Die Ergebnisse scheinen eindeutig. Noch bevor die Mädchen gelernt haben, die ers­ten geschriebenen Wörter zu entziffern, erlaubt der Hirnscan eine Prognose: Marlenes Lese- und Schreibfähigkeiten werden sich gut entwickeln, Nora aber wird mit großer Wahrscheinlichkeit ihren Klassenkameraden beim Erlernen der Schriftsprache hinterherhinken. Noch vor der Einschulung steht daher für sie eine individuelle Fördermaßnahme an.

Die Geschichte ist natürlich Zukunftsmusik. Aber Forscher auf der ganzen Welt arbeiten daran, dass Szenarien wie dieses Realität werden könnten. Bislang haben Hirnscans – abgesehen von ihrem Einsatz bei medizinischen Diagnosen – relativ wenig mit unserem alltäglichen Leben zu tun. Neurowissenschaftler untersuchen anhand von Daten aus dem Tomografen beispielsweise, wie die Unterschiede zwischen Menschen allgemein mit der Struktur und der Funktion ihres Gehirns zusammenhängen. Doch einige Forscher wollen mehr: Sie glauben, dass es möglich ist, mit Hirnscans individuelle Prognosen über unsere künftigen Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu erstellen. Welche Jugendlichen werden eines Tages zu Drogen greifen? Wer wird einmal zu Heißhungerattacken neigen, und wer droht zu den Lernversagern von morgen zu werden? ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Umbau der Chemieindustrie

Täglich entstehen in riesigen Fabriken zahllose Stoffe, die wir in unserem Alltag nutzen – allerdings nur dank fossiler Rohstoffe und eines extrem hohen Energieverbrauchs. In dieser »Woche« geht es um den Umbau der Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität. Außerdem: Gibt es sie, die »Zuckersucht«?

Spektrum - Die Woche – Wie ich atme, so fühle ich

Ganz unbemerkt atmen wir täglich zirka 20.000-mal ein und wieder aus. Dabei ist das, was währenddessen in unserem Körper passiert, alles andere als banal. Und wird sogar von unserem Gemüt beeinflusst. Lesen Sie in der aktuellen »Woche«, wie die Teamarbeit von Hirn und Lunge gelingt.

Spektrum - Die Woche – Liebes Gehirn, konzentrier dich doch mal!

Unser Gehirn empfängt ununterbrochen Reize aus unserer Umgebung. Wie können wir trotzdem fokussiert sein und uns auf bestimmte Dinge konzentrieren? In dieser Ausgabe der »Woche« widmen wir uns dem Phänomen der Aufmerksamkeit und Konzentration. Außerdem: Neutrino-Experiment KATRIN bekommt Konkurrenz.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Aharoni, E. et al.: Neuroprediction of Future Rearrest. In: PNAS 110, S. 6223-6228, 2013

Bach, S. et al.: Print-Specific Multimodal Brain Activation in Kindergarten Improves Prediction of Reading Skills in Second Grade. In: NeuroImage 82, S. 605-615, 2013

Dumontheil, I., Klingberg, T.: Brain Activity during a Visuospatial Working Memory Task Predicts Arithmetical Performance 2 Years Later. In: Cerebral Cortex 22, S. 1078-1085, 2012

Gabrieli, J. D. E. et al.: Prediction as a Humanitarian and Pragmatic Contribution from Human Cognitive Neuroscience. In: Neuron 85, S. 11-26, 2015

Lopez, R. B. et al.: Neural Predictors of Giving in to Temptation in Daily Life. In: Psychological Science 25, S. 1337-1344, 2014

Ullman, H. et al.: Structural Maturation and Brain Activity Predict Future Working Memory Capacity during Childhood Development. In: The Journal of Neuroscience 34, S. 1592-1598, 2014

Whelan, R. et al.: Neuropsychosocial Profiles of Current and Future Adolescent Alcohol Misusers. In: Nature 512, S. 185-189, 2014

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.