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Physik: Quarks im Fünferpack



Bisher kannte man sie nur als Trios und Duos. Im Dreierverbund bilden Quarks die Bestandteile aller Atomkerne -Protonen und Neutronen -und in Paarform kommen sie als kurzlebige Zwischenprodukte vor, die Mesonen genannt werden. Nun aber gibt es auch Hinweise auf die Existenz eines Quintetts. Im Grunde ist das nicht einmal eine Überraschung: Das gängige Teilchenmodell schließt ein solches Pentaquark keineswegs aus; schon 1997 berechneten deutsche und russische Theoretiker seine mutmaßlichen Eigenschaften. Erstmals hat jetzt ein Team um Takashi Nakano am SPring-8-Synchrotron in Harima bei Kobe das hypothetische Teilchen kurzzeitig in die Wirklichkeit geholt. Die Forscher beschossen einen Graphitblock mit Gammastrahlen und stellten bei der Analyse der Reaktionsprodukte fest, dass vereinzelt Neutronen im Kohlenstoffkern mit vorübergehend gebildeten K-Mesonen verschmolzen sein mussten, bevor sie nach 10-20 Sekunden wieder auseinander stoben. Die gefundene Masse von 1,45 Gigaelektronenvolt stimmt sehr gut mit den theoretischen Erwartungen für ein Pentaquark überein. Unterdessen haben mehrere Forschergruppen bei anderen Experimenten das Resultat bestätigt, darunter Wissenschaftler am Physikalischen Institut in Bonn. (Physical Review Letters, 3.7.2003, S. 012002)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2003, Seite 37
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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