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Astronomie und Praxis: Monatsthema: R Aquarii: Stellares Kammerflimmern

Auf den ersten Blick ist R Aquarii nur ein unscheinbarer veränderlicher Stern im Wassermann. Doch sein Lichtwechsel zeugt von einer höchst ungleichen stellaren Beziehung zweier eng benachbarter Partner, die in den kommenden Monaten in eine besonders interessante Phase tritt.
Ausbruch eines symbiotischen Sterns

Manchmal lohnt sich ein zweiter Blick. Das gilt auch für den Stern R Aquarii im Sternbild Wassermann (lateinisch: Aquarius), der ein seit Langem bekannter veränder­licher Stern ist. Seine Helligkeitsschwankungen verhalten sich bei oberfläch­licher Betrachtung wie das übliche Auf und Ab der Leuchtkraft eines typischen Sterns mit langperiodischem Lichtwechsel: Die scheinbare Helligkeit des Lichtpunkts variiert mit einer Periode von 387 Tagen zwischen 11 und 6 mag. Somit ist der Stern im Maximum unter einem dunklen Himmel gerade noch mit bloßem Auge, im Minimum jedoch nur mit einem Tele­skop sichtbar. Veränderliche Sterne, deren Helligkeit auf diese Weise schwankt, werden nach der Namens­geberin dieser Klasse auch als Sterne des Mira-Typs bezeichnet. Mira (lateinisch für: die Wundersame) ist ein seit dem 16. Jahrhundert bekannter Veränderlicher im benachbarten  und 9,3 mag.

Überwacht man R Aquarii über mehrere Jahre hinweg und trägt die beobachteten Helligkeiten in Abhängigkeit von der Zeit auf, dann offenbart die so erhaltene Lichtkurve einige für Mira-Sterne untypische Eigenschaften. Denn alle vier Jahrzehnte gerät R Aquarii aus dem Takt: Die Helligkeitsmaxima fallen dunkler aus, die Minima manchmal heller, manchmal ebenfalls dunkler. Rund acht Jahre dauert dieses stellare Kammerflimmern, dann kehrt der Stern zu seiner normalen Lichtkurve zurück …

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