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Raumfahrt: Strahlenrisiko bei Marsexpeditionen

Erstmals liegen umfangreiche Messungen vor, aus denen sich die Strahlendosis errechnen lässt, die Astronauten während einer Marsreise abbekämen. Sie beträgt etwa 1000 Millisievert (mSv) und liegt damit über dem amtlichen Grenzwert für beruflich strahlenexponierte Personen. An den Arbeiten waren Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln (DLR) sowie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beteiligt.

Die Forscher analysierten Daten des Strahlenmonitors RAD (Radiation Assessment Detector), eines Geräts an Bord des NASA-Marsrovers "Curiosity", das die Intensität der Teilchenstrahlung auf dem Roten Planeten misst. Die Auswertung von 300 Marstagen ergab, dass ein Mensch auf der Oberfläche des Planeten täglich einer Dosis von rund 0,64 mSv ausgesetzt wäre. Bei einem 500-tägigen Aufenthalt dort wären das insgesamt 320 mSv. Frühere Studien hatten gezeigt, dass während des Hin- und Rückflugs noch einmal 660 mSv anfallen würden. Zusammen wären das etwa 1000 mSv.

Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt als Grenzwert für beruflich strahlenexponierte Personen 20 mSv pro Jahr an, und 400 mSv für das gesamte Berufsleben. Astronauten bilden freilich eine Ausnahme, sie sollen in ihrer Berufszeit 1000 mSv nicht überschreiten. Die Forscher gehen davon aus, dass diese Dosis das Krebsrisiko um drei bis vier Prozent erhöht. Die Strahlenbelastung auf dem Mars speist sich im Wesentlichen aus zwei Quellen: der kosmischen Strahlung und der Teilchenstrahlung von der Sonne.

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