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Teilchenphysik: Rekorde aus der Spiegelwelt

In unserer Welt entsteht Antimaterie nur vorübergehend bei hochenergetischen Teilchenkollisionen. Nun konnten europäische Forscher die Lebensdauer von künstlich erzeugten Antiwasserstoffatomen auf eine gute Viertelstunde hochschrauben, während US-Kollegen mit Antihelium den bisher schwersten Kern der Spiegelwelt erzeugten.
Rekorde aus der Spiegelwelt
Als 1928 der englische Theoretiker Paul Dirac Einsteins spezielle Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik verband, lieferten seine Gleichungen Hinweise auf die Existenz eines höchst seltsamen Teilchens. Es hatte die Masse eines Elektrons, war aber nicht negativ, sondern positiv geladen. Nur drei Jahre später konnte der US-Physiker Charles Anderson am California Institute of Technology in Pasadena das ominöse Objekt in der kosmischen Strahlung tatsächlich nachweisen. Er gab ihm den Namen Positron.

In kühner Verallgemeinerung seines theoretischen Ergebnisses hatte Dirac aber nicht nur für das Elektron, sondern für jedes Teilchen einen Antipartner postuliert, der eine Art Spiegelbild von ihm sei und die entgegengesetzte Ladung trage. Auch diese weit reichende Vermutung erwies sich als richtig. So existiert zum Proton, das nach heutigem Wissensstand seinerseits aus drei Quarks besteht, das 1955 erstmals künstlich erzeugte Antiproton, das sich analog aus drei Antiquarks zusammensetzt. Doch auch Partikel ohne Ladung verfügen über ein Gegenstück aus der Spiegelwelt; so gehört zum Neutron das Antineutron.

Aber warum kommt in dem uns bekannten Teil des Universums so gut wie keine Antimaterie vor? Der Grund dafür ist, dass sie sich mit der normalen Materie nicht verträgt...

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