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Ökologie: Rekordkampagne gegen Ratten zeitigt Erfolg

Die bislang größte Ausrottungsaktion gegen Ratten steht offenbar vor dem erfolgreichen Abschluss. Wie die Organisation South Georgia Heritage Trust mitteilt, könnten bald die letzten Ratten auf der südatlantischen Insel South Georgia verendet sein, so dass sich das dortige Ökosystem erholen kann. In den Inselregionen, in denen die Nagetiere bereits zurückgedrängt sind, regeneriert sich die Vegetation und kehren Insekten sowie Vögel zurück.

Ratten gehören zu den gefürchtetsten invasiven Schädlingen. Die anpassungsfähigen und vermehrungsfreudigen Nagetiere haben weltweit zahlreiche Tier- und Pflanzenpopulationen dezimiert. Auf South Georgia, wo sie im 19. Jahrhundert eingeschleppt wurden, fressen sie Eier und Küken endemischer Seevögel, wodurch diese jährlich bis zu 90 Prozent ihrer Gelege verlieren. Gefährdete Arten wie der Südgeorgien-Pieper oder Riesenpieper (Anthus antarcticus) haben sich auf umliegende Inseln zurückgezogen – und leben mit der ständigen Gefahr, dass die Ratten ihnen folgen könnten.

Auf Betreiben des spendenfinanzierten Trusts hin rollte die Vernichtungskampagne 2011 an. Hubschrauberpiloten brachten auf dem 4000 Quadratkilometer großen Eiland hunderte Tonnen vergifteter Rattenköder aus. Das eingesetzte Toxin Brodifacoum tötet die Nagetiere nicht sofort, sondern erst mit einigen Tagen Verzögerung. Die Tiere erkennen daher nicht, woran ihre Artgenossen verenden, und entwickeln kein Vermeidungsverhalten. In den kommenden Jahren müssen Naturschützer prüfen, ob wirklich keine Ratte überlebt hat – unter anderem mit Spürhunden.

South Georgia wäre die größte von Ratten befreite Insel weltweit. Bisheriger Spitzenreiter ist das neuseeländische Campbell Island mit 110 Quadratkilometern.

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