Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: Siegeszug der Quanten

Schon in den nächsten Monaten könnten Quantencomputer klassische Rechner überholen, zumindest bei einer maßgeschneiderten Aufgabe. Im Interview verrät der Physiker John Martinis, worauf es dabei ankommt – und worum es seinem Arbeitgeber Google wirklich gehe.
John M. Martinis

Spektrum der Wissenschaft: Herr Professor Martinis, lange war der Quantencomputer eine Art mystische Maschine, die immer, wenn man nachfragte, etwa zehn Jahre in der Zukunft lag – ungefähr so wie der Fusionsreaktor. Aber plötzlich kündigt Ihr Team, das seit einigen Jahren für den Internetkonzern Google arbeitet, einen Prototyp mit 49 Quantenbits (Qubits) für das Frühjahr 2018 an. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie die Maschine zum Laufen bringen?

John Martinis: Wir kommen gut voran. Vor Kurzem haben wir einen Apparat mit 22 Qubits getestet, und nun haben wir mit der Arbeit an dem größeren Gerät begonnen. Aber wichtiger als der Zeitplan ist natürlich, einen Quantencomputer sorgfältig aufzubauen und einzustellen. Einige Probleme haben wir schon beseitigt, aber ein paar müssen wir noch lösen.

Die 49 Qubits sind in einem Raster von sieben mal sieben angeordnet. Wie sieht der 22er aus?

Er hat zwei Reihen von elf Qubits. Wir haben dieses Layout gewählt, weil wir es aus einem früheren Prototyp weiterentwickeln konnten. Das war recht einfach herzustellen, ließ sich schnell verkabeln und passte gut in den Kryostaten (die Kühlvorrichtung, in der sich der Quantencomputer befindet, Anm. d. Red.). Und 22 Qubits waren ungefähr die Hälfte auf dem Weg zum Ziel ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – »Zeiten ohne Handy machen uns freier«

Wie wirkt sich die digitale Reizüberflutung durch Handy und Social Media auf unsere Konzentration und mentale Gesundheit aus? Antworten dazu in unserem Interview mit der Neurowissenschaftlerin Maren Urner. Außerdem: Katzen-Qubits – neue Hoffnungsträger für Quantencomputer. Jetzt in »Die Woche«.

Spektrum - Die Woche – Quantenphysik auf einen Chip gebannt

Die Nobelpreise in Physiologie oder Medizin, Physik und Chemie sind vergeben. In »Die Woche« stellen wir die ausgezeichneten Entdeckungen vor. Außerdem zeigen wir, dass große Forschung nicht nur Fortschritt bedeutet: Manche preisgekrönte Arbeiten der Vergangenheit waren Fluch und Segen zugleich.

Spektrum - Die Woche – Mit Weltraumtechnik die Meere aufforsten

Was hat Raumfahrt mit Fischerei zu tun? In der aktuellen »Woche« erfahren Sie, wie Forscher mit Robotern aus der Weltraumtechnik die europäischen Meere aufforsten. Außerdem: wie genetische Vielfalt unser Getreide widerstandsfähiger macht – und welchen Beitrag Bier zur Zahngesundheit leisten kann.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.