THERMODYNAMIK: Wärmefluss und Ordnung
Die Physik kennt abstrakte Konzepte, die heute dermaßen vertraut klingen, dass man leicht die enorme wissenschaftliche Leistung dahinter vergisst. Wir meinen beispielsweise den Begriff "Energie" intuitiv zu verstehen: Energie ist eben nötig zur Beleuchtung, zur Fortbewegung, zum Heizen und so weiter. Selten machen wir uns jedoch bewusst, dass sich damit zwei fundamentale Naturgesetze verbinden: erstens die Energieerhaltung und zweitens die Tatsache, dass in einem geschlossenen System die Entropie nicht abnimmt ("Tendenz zur Unordnung").
Mit Blick auf den letzten Umstand lautet der Originaltitel des Films treffend "Order and Disorder". Der Physikprofessor Jim Al-Khalili von der University of Surrey (England) erzählt darin die Geschichte der Thermodynamik. Al-Khalili tritt seit Jahren in diversen Physikdokumentationen in Erscheinung und ist mittlerweile so etwas wie der Harald Lesch Englands.
Menschen haben seit jeher Energie angezapft, die in natürlichen Prozessen umgesetzt wird: Obst ernten, Holz sammeln, segeln oder Wasserkraft nutzen sind nur einige Beispiele dafür. Im Lauf der Zeit verbesserte man "Energiesammelmaschinen" wie Wassermühlen immer weiter, ohne jedoch die dahinter stehenden Prinzipen zu begreifen. Der deutsche Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716) spekulierte über eine "lebendige Kraft", die etwa ausgetauscht werde, wenn zwei Billardkugeln kollidieren. Er erkannte auch, dass im Schießpulver enorme Kräfte vorhanden sein müssen, die dort quasi schlummern und beim Zünden frei werden. Welch großer Vorteil müsste es sein, wenn man diese Kräfte einfinge, überlegte Leibniz: Ein Mensch könnte die Arbeit von hunderten verrichten. ...
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