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LINGUISTIK: Kommunikationsmittel für die Pferde

Germanist Jörg Riecke schildert, wie sich die deutsche Sprache über die Jahrhunderte ausformte.

War der habsburgische Kaiser Karl V. (1500 – 1558) ein sprachbegabter Mann? In seinem Reich ging die Sonne nicht unter, und wer ein so großes Imperium regiert, sollte zumindest einiger der darin vertretenen Landessprachen mächtig sein. Nach eigener Aussage redete Karl mit Gott spanisch, mit Männern italienisch, mit Frauen französisch und mit Pferden deutsch. Wie das Deutsche zu einer Sprache wurde, die auch in anderen Kommunika­tionszusammenhängen anwendbar ist, beschreibt der Germanistikprofessor Jörg Riecke im vorliegenden Werk.

Der besondere Zugang, den Riecke seinen Lesern eröffnet, ist der einer kulturgeschichtlichen Annäherung. Der Autor richtet sich in erster Linie an Studienanfänger, die Deutschlehrer werden möchten, aber auch an interessierte Leser ohne germanistische Vorkenntnisse, für die viele einschlägige Werke mit ihren hoch spezialisierten Darstellungen zu anspruchsvoll sind. Aus diesem Grund betont Riecke, er verstehe sein Büchlein "als Hinführung zu den großen, umfangreichen Darstellungen, die das Fach zu Recht prägen".

Was das Werk weiterhin kennzeichnet, ist sein erzählender Duktus und sein weit gehender Verzicht auf einen wissenschaftlichen Apparat. Fußnoten, die sich in anderen Publikationen geradezu zu einem eigenen Genre der Wissenschaftsprosa entwickelt haben, fehlen hier vollständig. Verweise auf die im Text zitierte weiterführende Literatur finden sich am Ende des Bands. Hierin lässt sich ein kleines Manko erkennen, erschwert das Fehlen konkreter Seitenangaben bei Zitaten im Text doch das Nachlesen in den genannten Fachbüchern. ...

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