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Porträt: Steiniger Weg zum Nobelpreis

Rita Levi-Montalcini ist eine Ikone der Neurowissenschaft. In einer Epoche, als es noch fast keine Frauen in der Forschung gab, entdeckte sie eines der wichtigsten Prinzipien der Gehirnentwicklung.
Rita Levi-Montalcini in den 1960er Jahren in ihrem Labor an der Washington University in St. Louis.  Für ihre ­Forschung untersuchte sie neben Hühner­embryonen auch Mäuse.

Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden und Geschichten schreiben, ganz nach dem Vorbild der Literaturnobelpreis­­trägerin Selma Lagerlöf (1858-1940). Das ­zumindest verriet Rita Levi-Montalcini in ­einer Kurzbiografie, die sie für das Nobel-Komitee verfasste. Ihre ältere Schwester Anna habe die schwedische Literatin verehrt und sie mit dieser Begeisterung angesteckt.

Aber es sollte alles ganz anders kommen. Statt einer Schriftstellerkarriere schlug Rita Levi-Montalcini eine wissenschaftliche Laufbahn ein und widmete ihr Leben der Erforschung des Nervensystems. Mit so großem ­Erfolg, dass sie 1986 ebenfalls einen Nobelpreis erhielt: in der Kategorie Physiologie oder Medizin für die Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors NGF (nerve growth factor). Der Weg dorthin war jedoch äußerst steinig, und sie musste eine ganze Reihe von Hindernissen überwinden – Hindernisse, die sie vor allem stark und entschlossen machten, wie sie viele Jahre später erklärte.

Rita Levi-Montalcini wurde am 22. April 1909 in ­Turin geboren, als jüngstes von vier Kindern einer gut situierten jüdischen Familie. Der Vater, Adamo Levi, war Elektroingenieur und laut seiner Tochter ein be­gabter Mathematiker. Die Mutter, Adele Montalcini, war eine angesehene Malerin. Der Bruder Gino sollte später ein anerkannter Architekt und Designer werden, während ­Ritas Zwillingsschwester Paola in die Fußstapfen der Mutter trat und sich als Künstlerin einen Namen machte. Nur die ältere Schwester Anna blieb jenseits des Rampenlichts ...

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  • Quellen

Levi-Montalcini, R.: In Praise of Imperfection. My Life and Work. Basic Books, New York 1988

Levi-Montalcini, R.: Ich bin ein Baum mit vielen Ästen. Das Alter als Chance. Piper, München/Zürich 1999

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