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Astronomie und Praxis: Orte des Wissens: San Fernando: Spaniens älteste Sternwarte

Seit mehr als zwei Jahrhunderten vermessen Astronomen im spanischen San Fernando die Gestirne. Was mit der Erstellung von Ephemeriden für die Marine begann, ist heute ein modernes Forschungsinstitut, das sich neben der Astronomie auch der Geophysik widmet und überdies den nationalen Zeitdienst versieht. Als historisches Erbe bewahrt das Königliche Observatorium eine Sammlung alter Instrumente und seltener Bücher.
Das imposante Observatorium der spanischen Armada beherrscht das Ortsbild der andalusischen Küstenstadt San Fernando.

Seit jeher hatten Europas seefahrende Nationen einen besonderen Bezug zur Astronomie, dem bekannte Sternwarten ihre Entstehung verdanken. Berühmtestes Beispiel ist wohl das 1675 im britischen Greenwich gegründete Königliche Observatorium. John Flamsteed, erster Astronomer Royal, konnte die Obrigkeit davon überzeugen, dass eine genaue Kartierung des Himmels erforderlich sei, um die Positionen der Gestirne für die Navigation auf See zu nutzen. Knapp 80 Jahre später veranlasste der Spanier Jorge Juan y Santacilia, der Leiter der Marineakademie in der andalusischen Hafenstadt Cádiz, aus ähnlichen Überlegungen die Errichtung eines astro­nomischen Observatoriums – das erste überhaupt in diesem Land.

Die angehenden Offiziere der spanischen Marine sollten die Astronomie in Theorie und Praxis beherrschen lernen. Jorge Juan (1713 – 1773) kannte sich darin bestens aus, denn er war an der von der Pariser Akademie der Wissenschaften orga­ni­sierten Gradmessung in Südamerika beteiligt, welche die Frage nach der genauen Gestalt unserer Erde klären sollte. Unter der Leitung von Louis Godin, Pièrre Bouger und Charles Marie de la Condamine widmete sich die Expedition im Vizekönigreich Peru, dem heutigen Ecuador, der Vermessung eines Meridianbogens, um die Ergebnisse mit denen einer gleichzeitig in Lappland stattfindenden Messkampagne zu vergleichen. Der ermittelte Erddurchmesser fiel am Äquator größer aus als im hohen Norden, womit die Abplattung der Erde zu den Polen hin bewiesen war ...

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Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Sterne und Weltraum – Planet X: Versteckt er sich im äußeren Sonnensystem?

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Sterne und Weltraum – Omega Centauri: Schwarzes Loch im Kugelsternhaufen entdeckt

Im zu unserer Galaxis gehörenden Kugelsternhaufen Omega Centauri wurde ein Schwarzes Loch der Mittelklasse aufgespürt. Lassen Sie sich die Vorgehensweise zur Entdeckung und die Bedeutung dieses Fundes erläutern. Weiter stellen wir das sich im Bau befindliche größte Radioteleskop der Welt vor, das Square Kilometre Array, das die Astronomie, ähnlich wie das James-Webb-Teleskop, revolutionieren könnte. Darüber hinaus berichten wir über die stetig steigende Lichtverschmutzung auf unserem Planeten, die auch vor den ESO-Observatorien in der Atacama-Wüste nicht Halt macht, und informieren Sie über die neuesten Erkenntnisse zu Funden organischer Verbindungen in den Gesteinsproben des Asteroiden Bennu, die von der Raumsonde OSIRIS-Rex im September 2023 zur Erde gebracht wurden. Wie Sie mit einfachen Mitteln Zeuge hochinteressanter astronomischer Ereignisse werden können, lesen Sie unserem Praxisbeitrag über die Grundlagen und Tipps zur Himmelsbeobachtung mit Ferngläsern.

  • Quellen

Cerquero, J. S.: Beobachtungen auf der Königlichen Sternwarte zu St. Fernando, von Sonnenfinsternissen, Mondfinsternissen, Sternbedeckungen und Jupiterstrabantenverfinsterungen. In: Astronomische Nachrichten 9, S. 373 – 380, 1831

Cerquero, J. S.: On the Transit Instrument of the Royal Observatory of St. Fernando. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 3, S. 56 – 57, 1834

Fors, O. et al.: Telescope Fabra ROA Montsec: A New Robotic Wide Field Baker-Nunn Facility. In: Publications of the Astronomical Society of Pacific 125, S. 522 – 538, 2013

González, F. J.: El Observatorio de San Fernando (1831 – 1924). Ministerio de Defensa, Madrid 1992

González, F. J.: González, F.J.: Instrumentos científicos del Observatorio de San Fernando en los siglos XVIII, XIX y XX. Ministerio de Defensa, Madrid 1995

González, F. J.: El Observatorio de San Fernando en el Siglo XX. Ministerio de Defensa, Madrid 2004

Moratalla, T. L. et al.: Astrometric Posi­tioning of Geostationary Satellites (PASAGE). In: Revista Mexicana de Astronomía y Astrofísica (Serie de Conferen­cias) 35, S. 101 – 102, 2009

Orte, A.: The "Carte du Ciel" Instrument of San Fernando: A Century of Activity. In: Mapping the Sky: Past Heritage and Future Directions. Proceedings of the 133rd Symposium of the International Astronomical Union, Kluwer Academic Publishers, S. 65 – 74, Dordrecht 1988

Vallejo, M. et al.: El Círculo Meridiano Automático de San Fernando en San Juan. In: Revista Mexicana de Astronomía y Astrofísica (Serie de Conferencias) 14, S. 102, 2002

Vicente, B. et al.: Astrometry with Carte du Ciel plates, San Fernando zone. In: Astronomy and Astrophysics 471, S. 1077 – 1089, 2007

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