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Titelthema: Neuzeit: Scheich und Schah

Mit dem Safawiden Ismail schwang sich Anfang des 16. Jahrhunderts ein Ordensführer zum König auf. Unter ihm avancierte der schiitische Islam zur Staatsreligion des Iran.
Der Heerführer war erst 15 Jahre alt, als er sich im Sommer 1501 nach dem Brauch früherer persischer Herrscher zum schahan-schah (»König der Könige«) ausrufen ließ. Damit begründete Ismail I. die Dynastie der Safawiden. Und er gab Volk und Land eine Staatsreligion – den schiitischen Islam, die Schia (siehe Kasten S. 31). In einer seiner ersten offiziellen Verordnungen bestimmte er, den vierten Kalifen Ali zu preisen sowie die drei ersten – aus seiner Sicht illegitimen – Nachfolger Mohammeds zu verdammen. Ein Chronist notierte: »Am Freitag ließ er die Predigt lesen und die schöne Formel: ›Ich bezeuge, dass Ali der Freund Gottes ist!‹ Danach sprach man von den Kanzeln: ›Fluch über Abu Bakr, Umar, Uthman! Auf den Märkten schmähe man die drei Verfluchten und töte jeden, der es verweigert!‹«

Dem jungen Mann, der kurz zuvor noch ein Scheich, der Führer eines religiösen Ordens, gewesen war, gelang es als Schah das Fundament einer beständigen Ordnung zu legen, die bis 1722 die Geschicke des Iran bestimmen sollte. Zudem pflegten die Safawiden in einem bis dahin unbekannten Ausmaß politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte zum Westen.

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