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Schlaf-Wach-Störung: »Das Restless-Legs-Syndrom raubt den Schlaf«

Etwa einer von zehn Menschen leidet unter »rastlosen Beinen«. Im Interview erklärt die Neurologin Anna Heidbreder, was hinter den Beschwerden steckt und was dagegen hilft.
Frau liegt im abgedunkelten Zimmer im Bett

»Restless legs«, das heißt auf Deutsch so viel wie »rastlose Beine« – das klingt erst mal relativ harmlos…

Den Fehler machen ganz viele, dass sie denken, »Das klingt gar nicht so schlimm«. Aber wenn man mit Betroffenen spricht, erscheint das natürlich ganz anders. Diese unruhigen oder rastlosen Beine führen bei ihnen zu erheblichen Einschränkungen – vor allem beim Schlafen.

Wann spricht man von einem Restless-Legs-Syndrom (RLS)?

Da gibt es sehr klare Diagnosekriterien. Ich kann die Diagnose stellen, wenn ein Patient oder eine Patientin mir eine Kombination bestimmter Symptome schildert. Dazu gehören Missempfindungen der Beine – manchmal sind auch andere Körperteile betroffen, zum Beispiel die Arme. Die Beschwerden treten insbesondere am Abend und in der Nacht auf oder generell in Ruhephasen. Sie führen zu einem Bewegungsdrang; sie sind so störend und unangenehm, dass Betroffene sich bewegen wollen oder müssen. Durch diese Bewegung werden die Symptome weniger oder verschwinden sogar ganz, zumindest für die Zeit der Bewegung.

Und danach?

Treten sie meistens wieder auf. Bei einigen verschwinden sie für einen längeren Zeitraum. Manchmal gerade so lange, dass sie es schaffen, einzuschlafen.

…und dann wachen sie gleich noch mal auf?

Ja, genau. RLS raubt Betroffenen den Schlaf. Sie schlafen schlechter ein und werden in der Nacht durch die Missempfindungen und den Bewegungsdrang wach. Dadurch ist die Nacht nicht mehr erholsam. Und wenn die Erholung fehlt, beeinträchtigt das auch am Tag.

Wie viele Menschen erleben solche Beschwerden?

RLS ist weit verbreitet; es gehört sogar zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen…

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