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Schmerzgedächtnis: »Die Psyche spielt immer eine große Rolle«

Chronische Schmerzen haben meist eine körperliche Ursache. Weshalb der Umgang mit dem Leiden die Lebensqualität entscheidend beeinflusst, erklärt der Arzt Volker Busch im Interview.
Ein Mann verzieht das Gesicht vor Schmerzen

Herr Professor Busch, ein Patient klagt ständig über Rückenschmerzen, doch die Wirbelsäule sieht völlig gesund aus. Bildet er sich seine Schmerzen ein?

Nein. Schmerz ist meistens auch dann echt, wenn kör­per­­liche Ursachen auf den ersten Blick nicht auszumachen sind. Die weit verbreitete Migräne beispielsweise ist eine ganz und gar reale Erkrankung, bei der vermutlich das Gleichgewicht zwischen den Schmerzzentren im Hirnstamm gestört ist. Positiv verifizieren lässt sich diese Krankheit aber nicht, da können Sie so viel Kernspintomografie machen und so viele EEGs ablei­ten, wie Sie wollen. Manchmal erinnern wir uns auch an ­bestimmte Ereignisse. Das kann ebenfalls schmerzhaft sein.

Erinnerungen können weh tun?

Genau. Im impliziten Gedächtnis speichern wir unbewusst verschiedene Sinneseindrücke, Emotionen und Empfindungen wie Schmerzen ab. Besonders eindrücklich zeigt sich das bei Menschen, die zum Beispiel einen Überfall erlebt haben. Sie erinnern sich an die Licht­verhältnisse, das Rauschen der Blätter, ihre Angst und an die Schmerzen, die sie gespürt haben. In bestimmten Situationen können diese Gedächtnisinhalte, inklusive der Schmerzen, wieder hochkommen ...

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  • Quellen

Busch, V. et al.: The effect of transcutaneous vagus nerve stimulation on pain perception. An experimental study. Brain Stimulation 6, 2013

Eisenberger, N. et al.: Does rejection hurt? An fMRI study of social exclusion. Science 10, 2003

Lankes, F. et al.: The effect of alexithymia and depressive feelings on pain perception in somatoform pain disorder. Journal of Psychosomatic Research 133, 2020

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