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Fügetechnik: Schweißnaht aus der Mikrowelle



Wer sein Mittagsmahl samt Kunststoffbehälter in den Mikro wellenofen gibt, sieht es nicht gern, wenn das Plastik weich wird. Wissenschaftlern am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal hingegen kommt dieser Effekt gerade recht. Sie entwickelten ein System, Kunststoffrohre aus Polyvenylidenfluorid (PVDF) miteinander zu verschweißen. Dieses Material setzt man bevorzugt für Rohrleitungen in Reinraumsystemen ein, da es sehr beständig ist. Bislang wurden zwei Rohre daraus mittels einer 450 Grad Celsius heißen Metallplatte an ihren Enden erhitzt und dann zusammengefügt. Dabei ließ sich die Temperatur des Materials aber nicht messen, mangelhafte Verbindungen kamen vor. Bei der neuen Methode strahlt eine Antenne Mikrowellen direkt auf das Material, ein Infrarot-Thermometer kontrolliert die Temperatur der beiden Enden. Etwa 15 Sekunden bei 240 Grad genügen, um das PVDF ausreichend zu erweichen und die Rohre zu verbinden.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 2000, Seite 91
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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