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Schwerionen-Therapie: Schweres Ionengeschütz

Gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie mit Photonen besitzen schwere geladene Teilchen, so genannte Schwerionen, entscheidende Vorteile: Sie wirken mit geballter Kraft im Tumor, schonen aber weitgehend das Normalgewebe.
Strahlen sind nach dem Messer des Chirurgen die erfolgreichste und am häufigsten eingesetzte Therapie gegen Krebs. Bei mindestens der Hälfte aller Krebspatienten werden sie heute mit heilendem oder krankheitslinderndem Ziel eingesetzt. Unter den zahlreichen Neuerungen auf diesem Sektor ragt eine besonders heraus: der Einsatz schwerer geladener Teilchen in der Strahlentherapie. Diese "Schwerionen" sind in ihrer physikalischen Präzision und biologischen Wirksamkeit einzigartig. Behandelt wird damit in Deutschland seit 1997 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt – mit hervorragenden Ergebnissen. Dank der bemerkenswerten Anfangserfolge entsteht nun in Heidelberg die europaweit erste Schwerionen-Anlage ausschließlich für klinische Zwecke.

Für jegliche Strahlentherapie gilt: Damit ein Tumor vollständig zerstört werden kann, muss alle Zellen eine tödliche Strahlendosis treffen. Was einfach klingt, ist praktisch nur schwer zu gewährleisten: Bösartige Tumoren sind oft wenig strahlenempfindlich und wachsen zudem häufig spinnennetzartig in umgebendes gesundes Gewebe ein. Dieses aber muss vor einem Zuviel an Strahlung geschützt werden, besonders dann, wenn es sich um Strukturen handelt, die sehr sensibel auf Strahlen reagieren, etwa Darm, Augen oder Hirnstamm.

Anzustreben ist deshalb stets eine "tumorkonforme" Bestrahlung, bei der sich Bestrahlungs- und Tumorvolumen decken: Die Strahlen wirken konzentriert auf das Ziel – den Krebsherd – ein und entfalten hier ihre maximale Zerstörungskraft. Im angrenzenden gesunden Gewebe aber fällt die Strahlendosis steil ab, sodass hier keine gravierenden Schäden zu befürchten sind. So sieht das Ideal aus, das leider nicht immer erreicht werden kann...

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