Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Astronomiegeschichte: Von schwarzen Kugeln und roten Kreuzen

Eine alte sächsische Chronik schildert in ­dramatischen Worten von außergewöhnliche Himmelsphänomene im 16. und 17. ­Jahrhundert: Die Sonne sei erblasst und von schwarzen ­Kugeln umgeben gewesen. Und andere Quellen jener Zeit ­berichten von roten Kreuzen, die vom Himmel ­herab­regneten. – Wahrheit, Übertreibung oder reine Fiktion? Ein Hobbyhistoriker suchte nach ­Antworten.
Die Illustration entstammt einem Flugblatt aus dem 16. Jahrhundert. Es beschreibt das als Nürnberger Himmelsspektakel bekannt gewordene Ereignis vom 14. April 1561: Kugeln, Säulen und Bögen sollen sich um die Sonne gruppiert, bewegt und gegeneinander gekämpft haben.

W­­ie haben Menschen früherer Epochen Himmelserscheinungen wahrgenommen und beschrieben? Diese Frage stellte sich der SuW-Leser Reiner Drogla. Er schrieb einen Brief an die Redaktion, der im Juni-Heft 2016 erschien: "In einer Chronik der nahe gelegenen Stadt Bischofswerda (Ostsachsen, Landkreis Bautzen) fand ich eine Schilderung, die ich als astronomische Erscheinung nicht so recht deuten kann. Können Sie mir eine Erklärung geben?"

Die hier angesprochene Chronik erwähnt Ereignisse, die im 16. und 17. Jahrhundert für großes Aufsehen sorgten: Am 4. Mai 1655 "verlor die Sonne ziemlich ihren Schein", und in ihrer Nähe seien "schwartzblaue Kugeln" sichtbar gewesen. Zudem erwähnt die Chronik, die Sonne habe am 24. April 1547 "ganz blass und bleich" am Himmel gestanden.

Auf die Einsendung von Herrn Drogla antwortete SuW-Leserbriefredakteur Ulrich Bastian: "Wir geben diese Frage an unsere kenntnisreiche und – wie wir aus früheren ähnlichen Anfragen wissen – teilweise auch historisch interessierte Leserschaft weiter. Falls es vom selben Tag aus anderen Orten Berichte gibt, dann lassen sich vielleicht die Fakten von den eventuellen Übertreibungen trennen, und man findet so eine klare Erklärung." ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Umbau der Chemieindustrie

Täglich entstehen in riesigen Fabriken zahllose Stoffe, die wir in unserem Alltag nutzen – allerdings nur dank fossiler Rohstoffe und eines extrem hohen Energieverbrauchs. In dieser »Woche« geht es um den Umbau der Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität. Außerdem: Gibt es sie, die »Zuckersucht«?

Spektrum - Die Woche – Sind wir nicht alle ein bisschen ambivertiert?

Oft ist beim Thema Persönlichkeit die Rede von extravertiert oder introvertiert. Dabei stellen diese beiden Eigenschaften zwei Extreme dar, zu denen sich nur die wenigsten Menschen zuordnen würden. In der aktuellen »Woche« geht es um den Begriff der »Ambiversion«: ein gesundes Mittelmaß?

Sterne und Weltraum – Vulkanmond Io - Spektakuläre Bilder der Raumsonde Juno

Neue faszinierende Bilder des Jupitermonds Io, aufgenommen von der Raumsonde Juno, zeigen eine durch aktiven Vulkanismus geprägte Landschaft. Johann Wolfgang von Goethe war auch an Astronomie interessiert und gründete eine Sternwarte in Thüringen. Das private Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines landete trotz einiger Herausforderungen mit der Sonde Odysseus auf dem Mond. Wir untersuchen, wie viel Masse ein Neutronenstern maximal und ein Schwarzes Loch minimal haben kann, und berichten über zwei Astronomen, die mit einer ausgefeilten Methode das Relikt einer Sternexplosion entdeckten.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Fincelius, J.: Wunderzeichen. Johann vom Berg und Ulrich Neuber, Nürnberg

Goltwurm, C.: Wunderwerck und Wunderzeichen Buch. Frankfurt am Main 1557

Lycosthenes, C.: Wunderwerck. Jakob Bärwald, Leipzig 1557

Schnurrer, F.: Chronik der Seuchen in Verbindung mit den gleichzeitigen Vorgängen in der physischen Welt und in der Geschichte der Menschen. Christian Friedrich Osiander, Tübingen 1823

Wurstisen, C.: Baßler Chronick. Sebastian Henricpetri, Basel 1580

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.