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Besser denken: Die Unlogik des Lebens

Wissen, Zeit, Identität, Wahrheit – bei näherer Betrachtung erweisen sich solche scheinbar so selbstverständlichen Begriffe als höchst vertrackt.
Wasser aus einem Wasserhahn läuft entgegen der Schwerkraft nach oben.

Nachdem Sokrates, der Ahnvater der abendländischen Philosophie, schon eine Weile mit Menon von Pharsalos über das Wesen der Tugend disku­tierte, stellte Menon dem berühmten Denker die folgende Frage: "Auf welche Weise willst du suchen, wovon du überhaupt nicht weißt, was es ist? Denn als welches von allem, was du nicht weißt, willst du es dir denn vorlegen? Oder wenn du es träfest, wie willst du erkennen, dass es dieses ist, was du nicht wusstest?" Sokrates bemerkte, dass Menon ihn vor ein Dilemma stellen wollte. Entweder man weiß schon, was man wissen möchte, oder man weiß es nicht. Wenn man es schon weiß, dann ist es unnötig, danach zu suchen. Weiß man es aber nicht, ist die Suche unmöglich; denn man kann nichts finden, was man nicht kennt.

Was der griechische Philosoph und Sokrates-Schüler Platon hier in seinem Dialog "Menon" schildert, ist als Paradoxon der Erkenntnis bekannt geworden. Paradoxa sind Aussagen, die, aus einer anscheinend schlüssigen Argumentation folgend, im Widerspruch zu vor­herr­schenden Meinungen stehen und dem Alltags­verstand oder vertrauten Denkmustern zuwiderlaufen. Wie im geschilderten Beispiel der niederschmetternde Befund, dass man niemals echte Erkenntnis über irgend­etwas erlangen kann ...

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  • Literaturtipps und Quellen

Literaturtipps

Hayden, G., Picard, M.: Paradoxien. Von der Illusion bis zur Unendlichkeit: Vermeintliche Gegensätze. Libero, Kerkdriel 2016

Praktische Beispiele und Übungen zum Umgang mit logischen Trugschlüssen

Sainsbury, R. M.: Paradoxien. Reclam, Stuttgart, 3. Auflage 2010

Klassische Einführung des britischen Philosophen Richard M. Sainsbury

Quellen

McTaggart, J. E.: The Unreality of Time. In: Mind 17, S. 457-474, 1908

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