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Bindungen: Sind Kindheitsfreundschaften gut für die Gesundheit

Jungen, die in ihrer Kindheit und Jugend viel Zeit mit ihren Freunden verbringen, sind im Erwachsenenalter in mancher Hinsicht gesünder als Geschlechtsgenossen, die ihre Kindheitsfreundschaften nur selten pflegen. Das zeigt eine Untersuchung von Jenny M. Cundiff von der Texas Tech University und Karen A. Matthews von der University of Pittsburgh. Die beiden Forscherinnen analysierten die Daten von 267 männlichen Probanden, die an der Pittsburgh Youth Study teilgenommen hatten, einer Langzeitstudie, bei der die Teilnehmer über mehrere Jahrzehnte hinweg begleitet worden waren. Im Rahmen der Erhebung hatten die Eltern der Teilnehmer unter anderem regelmäßig darüber Auskunft gegeben, wie häufig und wie lange sich ihre Sprösslinge im Alter von 6 bis 16 Jahren im Schnitt pro Woche mit Freunden trafen.

Cundiff und Matthews stießen auf einen positiven Zusammenhang zwischen der Gesundheit und den sozialen Kontakten der Probanden im Kindes- und Jugendalter: Personen, die viel Zeit mit Freunden verbrachten, hatten später im Alter von 32 Jahren einen niedrigeren Blutdruck und Body-Mass-Index (BMI).

Der Trend blieb auch dann noch bestehen, als die Wissenschaftlerinnen mögliche andere Einflussfaktoren wie die Persönlichkeit der Probanden, ihren Sozialstatus oder den Gesundheitszustand der Teilnehmer während der Kindheit miteinbezogen.

Dennoch bleibt offen, ob tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Zeit mit den Kindheitsfreunden und der späteren Gesundheit von Männern besteht. Allerdings haben auch schon andere Forscher Hinweise darauf gefunden, dass Freundschaften möglicherweise unser psychisches und physisches Wohlbefinden fördern. Diesen älteren Untersuchungen zufolge geht eine gute Beziehung zu Freunden und Familienangehörigen beispielsweise auch mit einem geringeren Risiko einher, an Typ-2-Diabetes, Herzleiden oder psychischen Störungen zu erkranken. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass unser Sozialleben während Kindheit und Jugend sich leicht schützend auf die Gesundheit im Erwachsenenalter auswirken könnte", fasst Cundiff zusammen.

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  • Quelle
Psychol. Sci. 10.1177/0956797617746510, 2018
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