Direkt zum Inhalt

Welt der Wissenschaft: Gluthölle hautnah

Am 10. Februar 2020 startete die ESA-Raumsonde Solar Orbiter erfolgreich ins All. Noch niemals zuvor wurde unsere Sonne derart umfassend von einer ganzen Armada leistungsstarker Instrumente untersucht. Die Mission ist eine Herausforderung, weil unserem Heimatstern die letzten Geheimnisse entlockt werden sollen: Wie entstehen die Magnetfelder tief im Inneren des Glutballs, und wie bildet sich der Sonnenwind?
Solar Orbiter

Mit dem Start von Solar Orbiter an Bord einer Atlas-V-Trägerrakete am 10. Februar 2020 schlägt die Europäische Raumfahrtagentur ESA in intensiver Zusammenarbeit mit ihrem US-amerikanischen Pendant NASA ein neues Kapitel in der Erforschung unseres Heimatgestirns auf. Der Start gelang perfekt, und die Sonde befindet sich auf ihrer vorgesehenen Flugbahn. Diese wird sie in den nächsten Jahren mehrmals dicht an die Venus und unsere Erde heranführen, um ihren Orbit den vorgesehenen Messungen anzupassen. Das Ausfahren der Sensorenausleger für die wissenschaftlichen Instrumente und der Richtantenne für die Kommunikation mit der Erde verliefen ohne Probleme, und die wissenschaftliche Nutzlast zeigt sich in optimaler Verfassung. Über die nächsten Monate hinweg wird Solar Orbiter in Betrieb genommen, und seine Instrumente werden optimiert, um sich danach voll und ganz unserer Sonne und ihrer weiteren Umgebung, der Heliosphäre, widmen zu können.

Der Ursprung des Sonnenwinds

Die ausgedehnte Atmosphäre der Sonne, die Heliosphäre, erstreckt sich bis weit hinter die Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun und ist unsere kosmische Heimat. Die Struktur der Heliosphäre beeinflusst wesentlich die Atmosphäre der Erde – und auf diese Weise letztlich auch das Leben auf unserem Planeten. Die Astrophysiker möchten die Zusammenhänge zwischen Sonne und Heliosphäre erforschen, die uns ein grundlegendes Verständnis unseres gesamten Sonnensystems liefern sollen.

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Raumzeit: Experimente zur Quantennatur

Die Relativitätstheorie Albert Einsteins ist das Meisterwerk zur Beschreibung der Schwerkraft. Seit Jahrzehnten steht aber die Frage im Raum, ob die Gravitation auf submikroskopischen Längenskalen modifiziert werden muss. Gibt es quantenhafte Austauschteilchen, die Gravitonen? In unserem Titelbeitrag stellen wir Überlegungen vor, wie man experimentell eine Quantennatur der Raumzeit testen könnte. Im zweiten Teil unseres Artikels zur Urknalltheorie beleuchten wir alternative Ansätze zur Dunklen Energie: das Local-Void- und das Timescape-Modell. Außerdem: Teil zwei unserer Praxistipps für die Astrofotografie mit dem Smartphone – Mond und Planeten im Fokus, die Ordnung im Chaos des Dreikörperproblems und woher stammen erdnahe Asteroiden?

Spektrum der Wissenschaft – Dunkle Kometen: Geisterfahrer im Sonnensystem

Eine kleine Gruppe von Himmelsobjekten sorgt für Rätselraten unter Fachleuten: Obwohl die Brocken keinen Schweif aus Gas und Staub aufweisen, bewegen sie sich wie Kometen. Was treibt diese Dunklen Kometen an? Könnten sie sogar Hinweise auf den Ursprung des Wassers auf der Erde liefern? Weitere Themen in dieser Ausgabe: Die Ökologin Katja Tielbörger und der Molekularbiologe Detlef Weigel diskutieren darüber, wie ein Kompromiss zur Neuregelung der Grünen Gentechnik aussehen könnte. Sie sind sich einig: Man muss das gesamte System betrachten. Angesichts des Internationalen Jahres der Quantenphysik gehen wir der Frage nach, warum selbst Physiker die Quantenmechanik nicht verstehen – und was ihre Formeln über die Wirklichkeit aussagen. Außerdem stellen wir Ihnen vor, was Mikrofossilien über die Zeitgenossen der Dinosaurier verraten, und wir präsentieren Ihnen die Farbenpracht des altägyptischen Tempels von Esna. Fünf Jahre arbeiteten Restauratoren an der Rekonstruktion. Das Ergebnis ist spektakulär.

Sterne und Weltraum – Urknall: Der Anfang von allem?

Der Urknall gilt als Ursprung unseres Universums – Dunkle Materie und Dunkle Energie bestimmen die kosmische Dynamik, bleiben aber rätselhafte Platzhalter. Immer mehr Forschende zweifeln am Standardmodell und fordern neue Erklärungen. Wir zeigen Ihnen im ersten Teil des zweiteiligen Beitrags Befunde, die das kosmologische Standardmodell stützen. Um die Erde wird es eng – unser Artikel über Weltraumschrott informiert über die rasant wachsende Zahl an Objekten im erdnahen Raum. Sie führen immer häufiger dazu, dass Raumfahrzeuge ausweichen müssen. Lässt sich das noch handhaben, oder werden bestimmte Umlaufbahnen für die Raumfahrt zukünftig unbrauchbar? Darüber hinaus: Praxistipps für die Astrofotografie mit dem Smartphone, Details zum größten Sonnensturm der letzten 15 000 Jahre, den ältesten Festkörpern in unserem Sonnensystem und der ersten chinesischen Mission zur Beprobung eines Asteroiden.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.