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Editorial: Spannendes für Profis und Amateure

Uwe Reichert

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach technischen Verbesserungen nehmen die Gravitationswellendetektoren LIGO in den USA und Virgo in Italien in diesen Wochen ihren Messbetrieb wieder auf. Unterstützt werden sie von GEO600, einem kleineren Detektor in der Nähe von Hannover, an dem wesentliche der nun in LIGO und Virgo eingesetzten Komponenten entwickelt wurden. Während die Wissenschaft gespannt auf neue Messungen von Schwarzen Löchern und Neutronensternen wartet, die miteinander verschmelzen und dabei das Gefüge der Raumzeit erschüttern, stellen wir Ihnen in diesem Heft bereits den nächsten Schritt dieser Forschungsrichtung vor: LISA wird ein Gravitationswellenempfänger der Superlative sein, mit 2,5 Millionen Kilometer langen Interferometerarmen und bisher unerreichter Empfindlichkeit (siehe unsere Titelgeschichte ab Seite 26).

Die zu Grunde liegende Idee klingt abenteuerlich: Im Weltraum tauschen drei weit auseinanderstehende Satelliten Laserstrahlen aus und bestimmen damit ihren gegenseitigen Abstand mit schier unglaublicher Genauigkeit. Läuft eine Gravitationswelle durch diese riesige Anordnung, verändert sich die Länge der Interferometerarme um den Bruchteil eines Atomdurchmessers. Dass dieses Messprinzip funktio­niert, haben nicht nur die irdischen Detektoren bewiesen, sondern auch die Sonde LISA Pathfinder, welche die Technologie für LISA mit großem Erfolg im Weltraum erprobte.

Zwei weitere Artikel in diesem Heft möchte ich Ihnen besonders ans Herz legen – denn sie zeigen, dass Wissenschaft ein spannender Prozess ist, der nicht immer in sofortige Erfolge mündet. Davon weiß auch ein Lehrer zu berichten, der sich mit einigen seiner Schüler und Schülerinnen auf die Jagd nach Supernovae in fernen Galaxien begeben hat (siehe Seite 70). Und die harmlose Frage, ob Albireo tatsächlich ein Doppelstern ist, wie seit Langem angenommen, erwies sich als Ausgangspunkt für eine spannende Detektivgeschichte (siehe Seite 36 )!

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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