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Springers Einwürfe: Aus die Maus

Tierversuche verleiten oft zu falschen Schlüssen

Wie entsteht ein neues Medikament? Den Anfang des interdisziplinären Stafettenlaufs bis zu seiner Zulassung macht die präklinische Forschung am Tiermodell, die meist in einem Universitätslabor stattfindet. Angenommen, dort haben Neurowissenschaftler herausgefunden, dass eine neu entdeckte Substanz das Gehirn von Mäusen nach einem Schlaganfall signifikant vor bleibenden Schäden bewahrt. Dann kann der Stafettenstab im Rahmen der so genannten translationalen Forschung an die Mediziner übergeben werden, die mit der klinischen Erprobung am Menschen beginnen. Und wenn alles gut geht, steht am Ende die kommerzielle Nutzung eines neuen Heilmittels für Schlaganfallpatienten.

Doch leider läuft bei der Stabübergabe von der Grundlagenforschung am Tiermodell zur medizinischen Anwendung am Menschen so häufig etwas schief, dass unter Experten die Unruhe wächst. Der Neurologe Ulrich Dirnagel, der das Zentrum für Schlaganfallforschung an der Berliner Charité leitet, stellte schon im Oktober 2011 auf der Website des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft lakonisch fest: "Viele präklinische Studien taugen nichts." ...

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  • Quelle

Couzin-Frankel, J.: When mice mislead. In: Science 342, S. 922 - 925, 2013

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