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Teilchenphysik: Sprung im Weltbild



Erzwingt das Myon eine Revision des physikalischen Weltbildes? Präzisionsmessungen einer internationalen Wissenschaftlergruppe unter Führung von Lee Roberts von der Universität Boston und Vernon Hughes von der Yale-Universität in New Haven ergaben, dass das "anomale magnetische Moment" dieses Schwesterteilchens des Elektrons von den Voraussagen des Standardmodells der Teilchenphysik abweicht. Für ihr Experiment schickten die Wissenschaftler polarisierte Myonen in einem supraleitenden Magneten auf eine Kreisbahn. Das Magnetfeld stand dabei senkrecht zum Spin der Teilchen und damit zu deren magnetischem Moment. Das gesuchte anomale magnetische Moment ist dann proportional zu dem Winkel, um den der Spin des Myons während eines Umlaufs kippt. Die Forscher konnten die Spinrichtung allerdings nur indirekt ermitteln: über den Drall von Elektronen, die beim Zerfall der kurzlebigen Myonen entstehen und dabei deren Spinrichtung übernehmen. Über die Deutung des Ergebnisses rätselt die Fachwelt noch. Eine Erklärung könnten Theorien liefern, die jedem bekannten Teilchen einen "supersymmetrischen" Partner hinzugesellen. (Brookhaven National Laboratory, 30.7.2002)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 10 / 2002, Seite 42
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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