Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.
Welt der Wissenschaft: Entfernungsmessung: Sternzwillinge auf der kosmischen Leiter - stellare Doppelgänger eröffnen neue Methode der Entfernungsmessung
Weißt du, wo die Sternlein stehen? Der abgewandelte Titel des Kinderlieds mag zwar zunächst trivial klingen, enthält aber eine der grundlegendsten Fragen der Astronomie. Denn obwohl die Position eines Sterns am Nachthimmel schnell ausgemacht ist, galt es lange Zeit als unmöglich, auch seinen Abstand zur Erde zu bestimmen. Allerdings ist ein genaues Wissen der Sternabstände nötig, um die räumliche Verteilung der geschätzten 300 Milliarden Sterne in unserem Milchstraßensystem zu ermitteln oder aber auch um Modelle zu überprüfen, welche die Entstehung und die Entwicklung von Sternen beschreiben.
Gemessen an der jahrtausendelangen Geschichte der Astronomie sind die Abstände zu den Sternen erst seit relativ kurzer Zeit wirklich messbar. Ab dem Jahr 1837 richtete der deutsche Naturwissenschaftler und Astronom Friedrich Wilhelm Bessel sein Teleskop in einer mehrere Monate dauernden Messreihe auf den Stern 61 Cygni im Sternbild Schwan und vermaß Nacht für Nacht dessen Position. Bessel war auf der Jagd nach winzigen Positionsänderungen, die auf dem trigonometrischen Parallaxeneffekt beruhen. Diese geometrische Methode basiert darauf, dass ein sonnennaher Stern verglichen mit weiter entfernten Sternen einen minimalen Tanz an der Himmelssphäre vollführt.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben