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Astronomie und Praxis: Monatsthema: Superflares: Stellare Apokalypsen

Etwa einmal innerhalb von 100 Jahren ereignet sich auf der Sonne ein Strahlungsausbruch, der so intensiv ist, dass er unsere Energieversorgung und Kommunikations­ technik gefährden könnte. Doch im Vergleich zu den viel heftigeren Ausbrüchen anderer Sterne sind die uns bekannten solaren Flares nur ein leises Räuspern: Einige scheinbar ganz normale, schon mit bloßem Auge sichtbare Sterne – darunter auch sonnenähnliche – bringen millionenfach stärkere Ereignisse hervor.
Superflare des Roten Zwerg DG CVn

Die Küstenbewohner unter unseren Lesern kennen sicherlich den Ausdruck »Seemannsgarn«: Im 19. Jahrhundert machten Schauermärchen von Meeresungeheuern und Riesenkraken in den einschlägigen Hafenkneipen die Runde. Solche Übertreibungen garantierten viele Zuhörer und volle Biergläser. An etwas Ähnliches mag so manch einer gedacht haben, als in den 1960er Jahren erstmals die Rede von stellaren Superflares war: Sterne, darunter auch sonnenähnliche, steigern ihre Helligkeit plötzlich um das 10- bis 1000-Fache – nur, um einige Minuten oder Stunden später wieder in normalem Licht zu leuchten, als wäre nichts gewesen.

Der irische Astronom A. David Andrews und der österreichisch-englische Astrophysiker Hermann Bondi waren unter den Ersten, die dieses Phänomen in der Fachwelt zur Diskussion stellten. Doch die Beweise waren spärlich; und wie sollte ein ganz normaler Stern denn so viel Energie aufbringen? …

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  • Literaturhinweise

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