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Lügen: "Täuschen ist ein Teil unserer Natur"

Für Dan Ariely von der Duke University in Durham (USA) steht fest: Lüge und Täuschung wurzeln tief im menschlichen Denken. Der Verhaltensökonom erklärt, warum der Hang zur Verstellung aus unserem Leben nicht wegzudenken ist.
Dan Ariely

Herr Professor Ariely, wann haben Sie das letzte Mal gelogen?
Gestern Abend. Ich war auf einer Cocktailparty eingeladen, und solche Veranstaltungen sind bekanntlich prädestiniert dafür, dass man einer Menge Leute eine Menge Lügen auftischt. Man sagt ihnen zum Beispiel, wie gut sie aussehen oder was für spannende Geschichten sie zu er­zählen haben. Meistens lügen wir ja tatsächlich nicht mit hinterlistigen Absichten, sondern aus sozialer Nettigkeit. Jeder von uns spielt dieses Spiel mit, und wir wissen natürlich, dass man in solchen Situationen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen darf. Auch ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass so manches Kompliment, das ich gestern von anderen bekam, geflunkert war.
Warum gilt lügen im Allgemeinen als so ­verwerflich, wenn wir es doch eigentlich ­ständig tun?
Ich denke, Lügen ist eigentlich gar kein so großes Tabu ...

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  • Lesetipp

Ariely, D.: Die halbe Wahrheit ist die beste Lüge. Wie wir andere täuschen - und uns selbst am meisten. Droemer, München 2012
Anekdotenreiche Schilderung der psychologischen Lügenforschung

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