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Quantenoptik: Teilchenphysik im Simulator

Forscher haben in einem Quantencomputer die spontane Entstehung von Teilchen und Anti­teilchen nachgestellt. Auf diese Weise könnten sich fundamentale Prozesse untersuchen lassen, die klassisch nicht berechenbar sind.
Spontane Entstehung von Teilchen und Antiteilchen (Symbolbild)

Beim Standardmodell der Teilchenphysik, das die grundlegenden Wechselwirkungen in der Natur beschreibt, sind noch viele Details rätselhaft. Oft gibt es keine exakten mathematischen Lösungen, weshalb aufwändige Computerberechnungen nötig werden, die stets nur Näherungen darstellen. Auch eine experimentelle direkte Untersuchung ist häufig unmöglich.

Wissenschaftler um Esteban A. Martinez von der Universität Innsbruck sind nun einen anderen Weg gegangen und haben in einer Versuchsanordnung aus Kalziumionen und Laserstrahlen einen fundamentalen Prozess aus der Elementarteilchenphysik nachgestellt. Das ist ein erster experimenteller Schritt, um mit Hilfe von solchen Systemen einige der offenen Fragen des Standardmodells zu beantworten.

Der berühmte Physiker Richard Feynman (1918 – 1988) hat bereits 1982 festgestellt, dass ein Versuchsaufbau, der quantenphysikalische Effekte originalgetreu nachahmen soll, selbst den Regeln der Quantenmechanik gehorchen muss. Das Konzept hinter einem solchen »Quantensimulator« ist dann sehr elegant: Wenn ein System sich nicht untersuchen lässt, ein anderes sich aber mit all seinen Bestandteilen letztlich genau so verhält, stellt dieses einen Quantensimulator des ersten dar. Kann man eine solche Apparatur bauen, manipulieren und auslesen, ist das genauso gut, als untersuche man das eigentliche System direkt. ...

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Sterne und Weltraum – Raumzeit: Experimente zur Quantennatur

Die Relativitätstheorie Albert Einsteins ist das Meisterwerk zur Beschreibung der Schwerkraft. Seit Jahrzehnten steht aber die Frage im Raum, ob die Gravitation auf submikroskopischen Längenskalen modifiziert werden muss. Gibt es quantenhafte Austauschteilchen, die Gravitonen? In unserem Titelbeitrag stellen wir Überlegungen vor, wie man experimentell eine Quantennatur der Raumzeit testen könnte. Im zweiten Teil unseres Artikels zur Urknalltheorie beleuchten wir alternative Ansätze zur Dunklen Energie: das Local-Void- und das Timescape-Modell. Außerdem: Teil zwei unserer Praxistipps für die Astrofotografie mit dem Smartphone – Mond und Planeten im Fokus, die Ordnung im Chaos des Dreikörperproblems und woher stammen erdnahe Asteroiden?

Spektrum der Wissenschaft – Eine Theorie von allem: Lassen sich Quantenphysik und Schwerkraft vereinen?

Lassen sich Quantenphysik und Schwerkraft vereinen? In der aktuellen Ausgabe der PMT haben wir Beiträge für Sie zusammengestellt, in denen Forscherinnen und Forscher über die Ergebnisse ihrer Suche nach einer fundamentalen Theorie unserer Welt berichten. Entstanden ist eine erkenntnisreiche Sammlung an Beiträgen über die Quantennatur der Raumzeit, denkbaren Experimenten zum Nachweis von Gravitonen, Schwarzen Löchern, der Theorie der Quantengravitation, teleparalleler Gravitation und vielem mehr. Lesen Sie, welche Fortschritte es in den letzten Jahren gab, die Gesetze der Quantenwelt mit den geometrischen Konzepten von Raum und Zeit zu vereinigen, und welche Hürden dabei noch zu überwinden sind.

Spektrum - Die Woche – Die radikale Lösung für die Plastikkrise

Plastik war einst eine Revolution – heute ist es ein Umweltproblem. Forschende in Deutschland wollen das ändern: mit neuen Kunststoffen, die vollständig recycelbar sind. Außerdem: Warum der Urknall vielleicht ganz anders war, was Männer bei einer Vasektomie erwartet und mehr.

  • Quelle

Martinez, E. A. et al.:Real-Time Dynamics of Lattice Gauge Theories with a Few-Qubit Quantum Computer. In: Nature 534, S. 516 – 519, 2016

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