Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Onkologie: Teuflische Krankheit

Eine ansteckende Krebserkrankung droht den Tasmanischen Teufel auszurotten. Zoologen versuchen, der rätselhaften Seuche Herr zu werden. Können ähnliche Tumoren auch beim Menschen entstehen?
Teuflische Krankheit

Der Freycinet-Nationalpark an der Ostküste der australischen Insel Tasmanien ist ein Juwel der Natur. Hier blühen Akaziensträucher, rauscht das Meer in azurblauen Buchten, laden rosa Granithügel zum Wandern ein und lockt der Sandstrand der Wineglass Bay. Ich (Jones) sitze auf der Erde und halte ein junges Beutelteufel-Weibchen fest, das ich eingefangen habe. Das Tier trägt Liebesbisse am Hals, hat sich also kürzlich gepaart. Doch die kleinen Verletzungen künden nicht nur von der Zeugung neuen Lebens, sie sind auch ein böses Vorzeichen: Vielleicht ist das Weibchen schon tot, bevor es ihren ersten Wurf Jungtiere großziehen kann.

Hier, im Freycinet-Nationalpark, lernte ich 2001 erstmals die heimtückische Krankheit kennen: Im Gesicht der Tasmanischen Teufel entstehen große, eiternde Tumoren, welche die Tiere am Fressen hindern und meist innerhalb von sechs Monaten nach der Ansteckung zum Tod führen. Heute ist der Bestand an Beutelteufeln im Freycinet-Park nahezu verschwunden – ein Abbild dessen, was sich fast überall im Verbreitungsgebiet der Spezies abspielt. Die Krebserkrankung, von der man heute weiß, dass sie ansteckend ist, wurde 1996 im Nordosten Tasmaniens entdeckt und hat seither die Bestände auf der ganzen Insel um bis zu 95 Prozent dezimiert. Damit steht die Spezies, die nur hier heimisch ist, kurz vor dem Aussterben.

Die meisten Krebserkrankungen sind glücklicherweise nicht übertragbar: Wir können im Bus neben einem Krebspatienten sitzen und müssen nicht befürchten, selbst einen Tumor zu bekommen. Zwar gibt es ansteckende Viren oder Bakterien, die bösartige Veränderungen in menschlichen Zellen hervorrufen, etwa die humanen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Krebs verstehen

Die Risikofaktoren für eine Krebserkrankung sind zahllos und verstecken sich am Arbeitsplatz, in der Ernährung und sogar im Wohnort. Ärztin Marisa Kurz erklärt, wodurch das Krebsrisiko wirklich erhöht wird, welche Mythen es hierbei gibt, womit man die Therapie unterstützen kann und womit nicht.

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Spektrum - Die Woche – Wie ein Elementarteilchen unser Weltbild auf die Probe stellte

Das magnetische Moment des Myons stellte das Standardmodell in Frage. Doch Fortschritte bei theoretischen Berechnungen konnten die Unstimmigkeiten zu den hochpräzisen Experimenten nun ausräumen. Darüber hinaus: Wie wirkt sich unsere Darmflora auf die Wirksamkeit von Krebsbehandlungen aus?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.