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Archäologie: Tirolerhut aus der Bronzezeit



Den größten und zugleich vielfältigsten Schatzfund der Mittelbronzezeit in Mitteleuropa machten nach eigener Einschätzung nun Forscher der Universität Innsbruck und des österreichischen Bundesdenkmalamtes sowie Mitglieder des Vereins Archaeotirol im Tiroler Oberland (Bezirk Landeck). Zu den 360 Gegenständen, die der Schatz umfasst, gehören Schwerter, Dolche, Sicheln und Schmuck aus der Zeit zwischen 1550 und 1250 v. Chr. Es dürfte sich um eine Opfergabe handeln, die seitlich einer Felsspalte unter einem mächtigen Steinblock in einem Keramiktopf mehr als 3000 Jahre lang unentdeckt geblieben war. Ein völlig zerknittertes Bronzeblechfragment stellte sich als Teil eines Bronzehelms heraus. Wissenschaftler am Römisch-Germanischen Museum in Mainz konnten ihn restaurieren und in das 14. oder beginnende 13. Jahrhundert vor Christus datieren. Ähnlich alt ist in Europa sonst nur noch ein Helm aus Knossos auf Kreta. Beide unterscheiden sich jedoch deutlich im Typ. Deshalb scheint es auch unwahrscheinlich, dass das in Tirol gefundene Stück von Vorbildern im östlichen Mittelmeerraum inspiriert oder gar von dort importiert ist. Vielmehr sprechen alle Anzeichen dafür, dass das bronzezeitliche Mitteleuropa der kretisch-mykenischen Kultur in weiten technischen Bereichen ebenbürtig war. (Der Standard, 13.1.2003)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 3 / 2003, Seite 36
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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