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Depressionstherapie: Trip aus dem Seelentief

Es ist Schmerzmittel, Narkotikum und Halluzinogen - doch Ketamin lindert offenbar auch Schwermut. Forscher erkunden, wie die umstrittene Substanz im Gehirn wirkt, um den Weg für eine neue Generation von Antidepressiva zu ebnen.
Dosierter Höhenflug

"Ich gehe morgen einfach nicht mehr zur ­Arbeit. Bleib im Bett liegen, red nie wieder mit jemandem und setze mich mit nix mehr auseinander. Das würde natürlich alles nur noch schlimmer machen. Ich habe einfach das Gefühl, mit der Welt nicht klarzukommen. Ich gehöre hier nicht her. Alles überfordert mich. Meine Arbeit macht mich fertig. Das Gefühl, mein Privatleben und meine Freunde werden weniger, habe ich seit über 3 Jahren. Ich habe Angst, zu vereinsamen, den Anschluss zu verlieren ..." (zitiert aus Müller-Rörich, T. et al.: Schattendasein. Das unverstandene Leiden Depression. Springer, Heidelberg 2007).
Jeder von uns kennt sie gelegentlich, solche Gefühle der Niedergeschlagenheit. Doch was, wenn sie uns völlig einnehmen und den Alltag bestimmen? Oder wenn wir gar nicht mehr in der Lage sind zu fühlen und die Welt ringsum völlig gleichgültig wird? Was die meisten von uns irgendwann im Leben als kurze Episode, als "emotionaler Ausnahmezustand" ereilt, ist für viele Depressive eine andauernde Grundstimmung, die alle Lebensbereiche dominiert. Vorherrschende Symptome sind Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Schuld sowie der Rückzug von sozialen Kontakten. Häufig gesellen sich körperliche Symptome wie Antriebsschwäche, mangelnder Appetit und Schlafstörungen dazu.
Depressionen zählen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen ...

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  • Quelle und Literaturtipp

Literaturtipp

Müller-Rörich, T. et al.: Schattendasein. Das unverstandene Leiden Depression. Springer, Heidelberg 2007


Quellen

Ibrahim, L. et al.: Course of Improvement in Depressive Symptoms to a Single Intravenous Infusion of Ketamine vs Add-on Riluzole: Results from a 4-Week, Double-Blind, Placebo-Controlled Study. In: Neuropsychopharmacology 37, S. 1526-1533, 2012

Kudoh, A. et al.: Small-Dose Ketamine Improves the Postoperative State of Depressed Patients. In: Anesthesia & Analgesia 95, S. 114-118, 2002

Lépine, J.-P. et al.: Depression in the Community: the First Pan-European Study DEPRES (Depression Research in European Society). In: International Clinical Psychopharmacology 12, S.19-30, 1997

Li, N. et al.: mTOR-Dependent Synapse Formation Underlies the Rapid Antidepressant Effects of NMDA Antagonists. In: Science 329, S. 959-964, 2010

Salvadore, G. et al.: Increased Anterior Cingulate Cortical Activity in Response to Fearful Faces: A Neurophysiological Biomarker that Predicts Rapid Antidepressant Response to Ketamine. In: Biological Psychiatry 65, S. 289-295, 2009

Vollenweider, F. X., Kometer, M.: The Neurobiology of Psychedelic Drugs: Implications for the Treatment of Mood Disorders In: Nature Reviews Neuroscience 11, S. 642-651, 2010

Zarate, C. A. Jr. et al.: A Randomized Trial of an N-methyl-D-aspartate Antagonist in Treatment-Resistant Major Depression. In: Archives of General Psychiatry 63, S. 856-864, 2006

Zarate, C. A. Jr. et al.: Replication of Ketamine's Antidepressant Efficacy in Bipolar Depression: A Randomized Controlled Add-On Trial. In: Biological Psychiatry 71, S. 939-946, 2012

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