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Angewandte Physik: Ultrakurze Laserblitze lassen Neutronen regnen



Für die Energieversorgung der Zukunft gelten Fusionsreaktoren immer noch als viel versprechende Kandidaten. Ein ungelöstes Problem ist allerdings die Materialsicherheit. Schätzungen zufolge erleidet jedes Atom aus der Innenwand eines Reaktors während der Betriebsdauer durchschnittlich hundert Zusammenstöße mit Neutronen. Dieses Bombardement könnte das Material auf lange Sicht zerstören. Mittels kurzer Laserblitze erzeugen Wissenschaftler um Todd Ditmire vom Lawrence Livermore National Laboratory derartige Neutronenschauer im Labor, um die Vorgänge zu simulieren. Dafür feuern sie einen Laserpuls von 35 Femtosekunden Dauer und 150 Millijoule Energie auf einen Atomhaufen aus schwerem Wasserstoff. Der Lichtblitz schießt die Elektronen aus dem Haufen; es bleiben die Ionen zurück, die sich gegenseitig abstoßen und explodieren. Dabei verschmelzen Deuteriumkerne unter Aussendung von Neutronen. Dank dieser extrem kurzen Lichtpulse ist die Neutronendichte so hoch, dass die Physiker theoretische Modelle der Prozesse in den Reaktorwänden überprüfen können.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2000, Seite 30
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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