Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Insomnie: Um die Ruhe gebracht

Rund 3 von 100 Menschen in Deutschland leiden unter Schlafproblemen, die Ärzte weder auf körperliche noch auf psychische Erkrankungen ­zurückführen können. Die Betroffenen kommen nachts einfach nicht zur Ruhe. Die Schlafforscher Kai Spiegelhalder und Dieter Riemann ergründen, was dabei im Gehirn geschieht.
Abschalten unmöglich
Viele Menschen liegen Nacht für Nacht in ihrem Bett und können nicht schlafen. Sie wälzen sich von einer Seite auf die andere, denken über Probleme oder Erlebnisse nach und machen sich Sorgen, am folgenden Tag zu müde zum Arbeiten zu sein. Andere stehen auf und schauen fern, machen den Abwasch oder putzen ihre Wohnung – nur zur Ruhe zu kommen, schaffen sie nicht.
Die Ursachen sind vielfältig. Stress und ­psychische Anspannung, Schmerzen auf Grund körperlicher Erkrankungen wie Rückenbeschwerden, aber auch psychische Störungen wie zum Beispiel Depressionen oder die Einnahme von Medikamenten können Menschen um den Schlaf bringen. Ärzte horchen auf, wenn die Ein- oder Durchschlafprobleme nach einem Monat nicht verschwunden sind und die Leistungs­fähigkeit am Tag stark einschränken. Diese Art von Schlafstörung bezeichnen sie als "Insomnie" (von lateinisch in für "nicht" und somnus für "Schlaf").
Sie betrifft immerhin rund zehn Prozent der Erwachsenen in Deutschland. Typische Folgen sind Müdigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, schlechte Leis­tungen im Beruf sowie körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme.
Etwa ein Drittel der Betroffenen leidet unter einer so genannten primären Insomnie ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Gute Nacht

Gesunder Schlaf ist lebenswichtig. Dennoch kämpfen viele Menschen jede Nacht darum, ein- oder durchzuschlafen, und die Gründe dafür sind zahllos. Aber egal, ob man besser schlafen oder einfach Frühaufsteher werden will: Dem Schlaf kann man mit verschiedenen Tricks nachhelfen.

Gehirn&Geist – Guter Schlaf, schlechter Schlaf

Das Gehirn&Geist Dossier 2/2025 widmet sich dem Thema Schlaf und geht den Fragen nach, welche Unterschiede es im Schlafverhalten gibt und warum manche Menschen einen guten Schlaf haben und andere ihren Schlaf als schlecht wahrnehmen. Erfahren Sie, wie sich der Schlaf im Laufe des Lebens ändert, welches Potenzial Schlafforscher in Träumen gefunden haben und was gestörte Nachtruhe verursachen kann.

Spektrum - Die Woche – Entstehen Alzheimer & Co durch Herpesviren?

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer entwickeln sich oft schleichend. Neue Studien deuten darauf hin, dass Herpesviren eine Rolle spielen könnten. Erfahren Sie mehr in »Spektrum - Die Woche«. Außerdem: Künstliche Intelligenz in der medizinischen Diagnostik.

  • Quellen
Nofzinger, E. A. et al.:Functional Neuroimaging Evidence for Hyperarousal in Insomnia. In: American Journal of Psychiatry 161, S. 2126-2128, 2004

Riemann, D. et al.:Chronic Insomnia and MRI-Measured Hippocampal Volumes: A Pilot Study. In: Sleep 30, S. 955-958, 2007

Riemann, D. et al:The Hyperarousal Concept of Insomnia: A Review of the Concept and its Evidence. In: Sleep Medicine Reviews 14, S. 19-31, 2010

Van der Werf, Y. D. et al.:Is Disturbed Intracortical Excitability a Stable Trait of Chronic Insomnia? A Study Using Transcranial Magnetic Stimulation Before and After Multimodal Sleep Therapy. In: Biological Psychiatry 68, S. 950-955, 2010

Winkelman, J. W. et al.:Reduced Brain GABA in Primary Insomnia: Preliminary Data from 4T Proton Magnetic Resonance Spectroscopy (1H-MRS). In: Sleep 31, S. 1499-1506, 2008

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.