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Archäologie: Und die Bibel hat doch Recht



Laut Altem Testament ließ der judä-ische König Hiskia in Jerusalem einen Tunnel graben, der Wasser von der außerhalb gelegenen Gihonquelle in das Siloam-Becken im Stadtinneren leitete. Dadurch rettete er die Stadt vor der assyrischen Belagerung im Jahre 701 v. Chr. Noch heute gibt es einen 530 Meter langen und bis zu 30 Meter tiefen Tunnel zwischen den beiden Wasserstellen. Sein Ursprung ist allerdings umstritten. Viele Archäologen schließen aus indirekten Indizien, dass er erst ein halbes Jahrtausend nach der assyrischen Belagerung gebaut wurde. Israelische Archäologen von der Hebräischen Universität und dem Geologischen Dienst in Jerusalem rehabilitierten nun jedoch den biblischen Bericht. Sie untersuchten Pflanzen- und Holzreste aus der ursprünglichen Putzschicht der Tunnel-wände sowie Kalkablagerungen – darunter Stalaktiten –, die sich seit dem Tunnelbau gebildet hatten. Radio-metrische Altersbestimmungen an den Universitäten Oxford und Reading bestätigten ein Datum von etwa 700 v. Chr. Mit dem 2700 Jahre alten Tunnel wurde erstmals ein in der Bibel erwähntes Bauwerk exakt datiert. (Nature, 11.9.2003, S.169)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 2003, Seite 11
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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