Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Weltmodell: Und es expandiert doch!

Ein Merkmal des Standardmodells der Kosmologie bewegt noch immer die Gemüter: Wird die »Galaxienflucht« durch die Expansion des Raums verursacht – oder handelt es sich um eine echte Fluchtbewegung?
Bild
Eine der größten Errungenschaften der Menschheit ist die Erkenntnis, dass das Universum vor endlicher Zeit entstand und sich seitdem entwickelt. Sie wird gewöhnlich im Rahmen des Urknallmodells formuliert, das auf Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie aufbaut. Dieses Modell macht drei ungewöhnliche Aussagen.

Die erste besagt, dass das Universum aus einem heißen Urzustand hervorging, in dem sich die Materie im thermischen Gleichgewicht mit der Strahlung befand. Als die Dichte des Alls so weit absank, dass sich aus den Ionen des Plasmas elektrisch neutrale Atome bilden konnten (»Rekombination«), entkoppelte sich Strahlung von der Materie. Von diesem Ereignis, das sich etwa 400 000 Jahre nach dem Urknall ereignete, kündet die kosmische Hintergrundstrahlung, die ziemlich gleichmäßig den ganzen Raum erfüllt.

Diese Strahlung ist physikalisch durch das thermische Gleichgewicht festgelegt. Damit lässt sich ihr Spektrum durch eine so genannte Planck’sche Strahlungskurve beschreiben, deren Form außer Naturkonstanten nur von der Temperatur abhängt. Im Verlauf der Geschichte des Kosmos ist die Temperatur der Hintergrundstrahlung stetig gesunken. Entdeckt wurde die Hintergrundstrahlung 1965 durch Arno Penzias und Robert Wilson von den Bell-Laboratorien in Crawford Hill (New Jersey). Sie hatten gemessen, dass die Temperatur der Strahlung etwa 3 Kelvin beträgt, heute wird sie genauer mit 2,725 Kelvin angegeben.

Messungen des Satelliten Cobe (Cosmic Background Explorer) ergaben 1992, dass die Hintergrundstrahlung winzige Fluktuationen aufweist.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Was Gesten verraten

In dieser Ausgabe widmen wir uns unter anderem der dunklen Energie und dem Goldrausch am Amazonas. Außerdem erklären wir, was die Körpersprache und die Blicke eines Menschen verraten.

Spektrum Kompakt – Weltbild im Wandel - Diskussion um das kosmologische Standardmodell

Das kosmologische Standardmodell skizziert, wie Dunkle Energie und Dunkle Materie das Weltall seit dem Urknall geprägt haben. Doch im Detail ergeben sich immer mehr Abweichungen von der Realität.

Spektrum der Wissenschaft – Die Struktur des Kosmos: Die Struktur des Kosmos

Dunkle Materie: Neue Bewegungsgesetze statt unsichtbarer Teilchen? • Quantengravitation: Die Theorien werden überprüfbar • Schwarze Löcher: Wie Verschränkung ein Wurmloch erzeugt

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.