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Welt der Wissenschaft: Interview: Und wieder hatte Einstein Recht

Der Stern S2 umrundet das massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße so schnell, dass relativistische Effekte bemerkbar sind. Dank des neuen Instruments GRAVITY wurde dort erstmals die Gravitationsrotverschiebung gemessen.
Stefan Gillessen

Sterne und Weltraum: Es gibt Neuigkeiten vom Zentrum der Milchstraße. Doch zunächst einmal: Was ist an diesem Ort an sich so spannend für einen Astrophysiker?

Stefan Gillessen: Das Zentrum der Milchstraße ist ein ganz besonderer Ort. Mit einer Entfernung von 26 000 Lichtjahren ist es im Gegensatz zu allen anderen Galaxienkernen vergleichsweise nahe. Dadurch kann man es sehr gut im Detail beobachten. Und deshalb wissen wir auch, dass dort ein massereiches Schwarzes Loch sitzt. Das ist insofern bemerkenswert, weil das in jeder Galaxie heute so sein sollte und wir damit ein schönes Testlabor für die allgemeine Relativitätstheorie direkt vor unserer kosmischen Haustür haben.

Wie ist der Zusammenhang zwischen einem solchen Schwarzen Loch und der allgemeinen Relativitätstheorie?

Albert Einstein hat diese Theorie vor rund hundert Jahren entwickelt. Aus ihr folgt unter anderem, dass eine ausreichend kompakte Masse die Raumzeit so stark krümmt, dass Materie und Strahlung nur hinein-, aber nicht mehr herausgelangen können. Ein solches Schwarzes Loch macht sich nur durch seine Gravitation, auch Schwerkraft genannt, bemerkbar. Das Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße hat die gleiche Gravitationswirkung wie vier Millionen Sonnen – und ist dabei kleiner als der Durchmesser der Erdbahn! In anderen Galaxien gibt es zentrale Schwarze Löcher, die sogar noch weit mehr Masse haben – etwa um einen Faktor hundert ...

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